Black Sabbath The End (2016) - ein Review von blackening

Black Sabbath: End, The - Cover
1
1 Review
5
5 Ratings
8.90
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Doom Metal, Hardrock, Heavy Metal


blackening
09.06.2016 11:04

Das ist es also, das Ende von Black Sabbath. Nahezu 50 Jahre nach der Gründung als Polka Tulk Band, war ich gestern Zeuge der Abschiedstour der Metal-Erfinder und habe mir natürlich auch die CD mit 4 neuen Stücken geholt. Und der Abschied fiel schwer, gehören Sabbath in Urbesetzung zu meinen Absoluten Lieblingsbands (und mit Ausnahme der Tony Martin Ära kann ich mit den sonstigen Varianten von Sabbath sehr wenig anfangen).
Aufgelegt, erstmal die 4 Live Stücke. Sehr zu meiner Freude ist "Under The Sun" drauf, der Song ist trotz seienr Alters hart genug, um ungebetene Gäste zu pürieren.Ansonsten 3 Stücke der spaßigen, aber ideenlosen Selbstkopie 13: God Is Dead, End Of The Beginning und Age of Reason. Alle gut gespielt, auch von Sessiondrummer Tommy Clufetos, der Bill Ward leider ersetzt, und Keyboarder Adam Wakeman ( der, so Ozzy, zu hässlich ist, um auf der Bühne zu stehen). Macht also Spaß, der Klang drückt auch.

Zu den neuen Werken: diese sollen Überbleibsel der 13-Sessions sein. Also Produktion von Soundkiller Rick Rubin, die hier aber ganz gut wirkt. Auch dabei: Brad Wilk von Rage Against The Machine/Audioslave, der als Bill Ward-Ersatz eine bessere Figur macht, als ich gedacht hätte. Sound und Abmischung gut trotz Rubin.
Season Of The Dead: Slomo-Riff, wie es nur Tony kann ( oder vlt noch Kim von Soundgarden). Klatscht massiv.Etwas schneller in der Strophe, Drums bauen Spannung auf, Ozzys Grabesstimme darüber erzählt etwas vom Krieg.Nimmt im Chorus immer mehr Tempo. Gute, aber irgendwie nicht haftende Riffs.Alle Zutaten sind da, aber irgendwie will die Nummer nicht so ganz zünden. Ist ok, aber wie bei fast allen Stücken der "13" gilt: das können sie besser.

Cry All Night: Wieder ein Kriechriff.Die Finger greifen zur Luftgitarre.Wieder in Strophe schneller, durch Einsatz des WahWah aber etwas moderner. Hat etwas der 80er-Phase der Band, wa sich in Kombination mit Ozzys Stimme ziemlich cool finde.Der ganze wirkt weit weniger " Black Sabbath-Songbaukasten" und versucht stattdessen, nicht altbacken zu klingen. Ich hör im Gesang sogar ein Wenig von Bands wie Alice In Chains. Finde ich ziemlich gut bisher, passt zu den sehr starken neuen Songs von 1998 ( auf " Reunion" zu hören). Schönes Bluessolo von Tony, durch Manipulation des Volumenreglers der Gitarre etwas gleitend.Danach wieder in ein Apocalypsenriff, der Ozzman wirft im Text mit rhetorischen Fragen und " it's too late" um sich.Zurück in die Strophe.Outro mit Glocken und Regen, der Bogen zum Debüt schließt sich. Geil.

Take Me Home:Aggressives Riffing von Iommie, diesmal nicht im Schneckentempo. Geht nach vorne.Erst im Chorus wird es langsamer, falls man es ohne Gesang so nennen kann. Diese Sektion ist jedenfalls Funkstille für Ozzy.. Bisher geile Nummer.Der Kontrast aus Uptempo und Schleichriff funktioniert hervorragend. Kurzes, sehr schönes, spanisch-angehauchtest Akustiksolo (!!) von iommie sorgt für genau die Art von Abwechslung, die der "13" an jeder Stelle gefehlt.Wieder mal einer dieser Songs, der zeigt, dass Sabbath in den 70ern weit, WEIT härter waren als jede andere traditionelle Metal-Band.Der Song endet etwas unfertig, da hätte man nochmal rangemusst, aber hat Spaß gemacht.

Isolated Man: Wieder ein etwas schnelleres Riff.Klatscht mal wieder. Dem Text entsprechend labert Ozzy etwas vom Alleinsein, Gesang ist psychotisch und erinnert an Alice In Chains. Lädt zum Mitsingen ein, der Song hätte ebenfalls sehr gut zu denen von 1998 gepasst. Schön moderner als "13".Könnte mein Favorit der Platte werden.Bisher verzichtet der Song wohltuend auf den Trademark-Slomosound der Band.

Vom Opener abgesehn, finde ich die Sogns hier weit besser, da eigenständiger, als "13". Sie hätten die Platte aufgewertet. So war das Album nur ein Aufguss alter Erfolge ohne neue Ideen. Die kleinen, subtilen Änderungen dieser Songs hier sind zwar nichts im Vergleich des stilistischen Spektrums einer Scheibe wie " Sabotage", aber sie sind ein Schritt in die richtige Richtung. ( WIE irrelevant der Großteil der 13 ist, zeigt sich am besten daran, dass ich den Song " Age Of Reason" völlig vergessen udn hier live kurz für einen neuen Song gehalten habe)

Anspielteipps: Cry All Night, Take Me Home, Isolated Man, Under The Sun.

Punkte: 8 / 10


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