Das von einem einminütigen Intro eingeleitete "Dream of a dead Sun" ist ein kleines Meisterwerk des depressiven Black Metals und bildet so einen perfekten Einstieg in das Album. Zwischen Mid- und Up-Tempo gehalten treffen hier verwaschene, aber nicht undifferenziert klingende Gitarrenwände auf stimmungsvolle Synthieklänge und die gepresste, und dadurch sehr einprägsame Stimme von ColdWorld-Macher G.B.. "Tortured by Solitude" ist ein reiner Mid-Tempo-Song, kommt aber an die hohe Qualität des vorher gehörten nicht ganz heran. "Winterreise" ist dann ein Ambientsong, der zur melancholisch-desolaten Stimmung der restlichen Songs perfekt passt. Mit "Schmerzensschreie" folgt dann einer der besten Songs der Platte, den man sich auch auf der MySpace Seite der Band anhören kann – der Name sagt alles über die Stimmung dieses Songs! Auch "Red Snow", dem sich mit "Stille" ein kurzes Akustikinstrumental anschließt, das als Thema das Ende des Songs aufnimmt, ist sehr gelungen! "Hymn to eternal Winter" bricht fast etwas aus dem melancholischen Konzept des Albums heraus, da es dem Namen entsprechend einige hymnische Parts hat, aber genau das macht diesen Song zu etwas Besonderem und damit zu einem weiteren Höhepunkt dieses Albums. Mit "My dead Bride" folgt dann ein recht kurzer und langsamer Song, der zwar gut in das Gesamtbild des Albums passt, für sich genommen aber eher unspektakulär ist. Richtig gut wird es dann aber nochmals beim abschließenden Instrumental "Escape", das die ruhigen Ambient Elemente von ColdWorld mit verzerrten Gitarren verbindet und so einen perfekten Abschluss für dieses Album bildet.
Fazit: "Melancholie²" bietet eine einnehmende, in sich perfekt geschlossene Atmosphäre und einige sehr markante, und dadurch sehr einprägsame Riffs und Melodien. Ein mehr als nur empfehlenswertes Debütalbum! Und da dieses Album schon 2006 aufgenommen wurde bleibt zu hoffen, dass es schon bald ein zweites Werk von ColdWorld geben wird!
Stefan / www.rdmag.de
Punkte: 9 / 10