Serenity Codex Atlanticus (2016) - ein Review von Akhanarit

Serenity: Codex Atlanticus - Cover
2
2 Reviews
5
5 Ratings
9.10
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Symphonic Metal


Akhanarit
06.02.2016 04:04

Schon steht das fünfte Album der Österreicher SERENITY in den Startlöchern und diesmal haben sich die Symphonic Metaller um Kreativkopf Georg Neuhauser den guten alten Leonardo Da Vinci als Inspirationsquelle herausgesucht. Beginnt das Neuwerk "Codex Atlanticus" noch mit dem gleichnamigen Instrumental-Intro, so begibt man sich bei 'Follow Me' schon auf etwas beschwingtere Pfade. Symphonic Metal meets Hard Rock, könnte man sagen. Geht leicht ins Ohr und ist trotz des leicht progressiven Einschlags, der gerne mal mit der Band in Zusammenhang gebracht wird, eher direkt und kommt ohne viele Schnörkel auf den Punkt. Mit dem folgenden 'Sprouts Of Terror' legt die Band die Messlatte dann sogleich etwas höher und Sänger Georg lässt eine beeindruckende Bandbreite an Variationen bestaunen. Mal aus tiefster Brust, mal verhalten und fast zärtlich lässt diese kleine Sinfonie kaum Wünsche offen. Ob man jetzt beim Chorus von 'Iniquity' gleich das Schunkeln anfangen oder den Track ganz schlicht und ergreifend genießen möchte, liegt natürlich mal wieder in eurem eigenen Ermessen. Fakt ist jedoch, dass die klassischen Elemente hier richtig gut zum Tragen kommen und passen wie die berühmte Faust aufs Auge! Hier stehen die nachdenklichen Momente mit den himmelhoch jauchzenden Farbtupfern Seite an Seite und bilden einen netten Kontrast und bieten das perfekte Maß an Abwechslung.

'Reason' ist für mein Dafürhalten dann vielleicht doch ein wenig zu poppig ausgefallen, stört den Flow aber auch nicht weiter. Balladesk wir es dann mit dem sanften 'My Final Chapter', bei dem mich Georg vereinzelt sogar ein wenig an HELLOWEEN erinnert, was ich definitiv als Kompliment verstanden wissen möchte. Auch das Solo ist auf den Punkt komponiert worden und geht Hand in Hand mit den Streichelementen ... übergibt ihnen sogar den roten Faden wieder ... und unterm Strich haben wir hier einfach eine tolle Ballade. Wenn man mich fragen würde, wie Symphonic Metal denn perfekterweise klingen sollte, könnte man ohne weiteres 'Caught In A Myth' als Argument in die Schlacht führen und würde wohl recht wenig Widerspruch ernten. Sogar das Arbeiten mit Chören haben sich SERENITY hier nicht nehmen lassen und fügen geschickt Melodie an Melodie. Es würde mich nicht wundern, wenn wir diesen Track bei Liveauftritten zu hören bekommen werden. Ein paar schnellere Riffs werden dann bei 'Fate Of Light' ausgepackt und KAMELOT zu Zeiten von "The IVth Legacy" oder auch "Karma" kommen einem in den Sinn. An dieser Stelle gilt es dann einmal darüber zu sinnieren, was sich die meisten Männer wünschen. Die Antwort geben SERENITY mit 'The Perfect Woman'. Da hätte man ja auch mal selbst drauf kommen können. Doch Ulkereien mal beiseite, denn auch hier begeistern die Österreicher, angereichert durch ein paar Female-Vocals, auf ganzer Linie!

"Codex Atlanticus" ist in der Tat amtlich ausgefallen. 'Spirit In The Flesh' (das erste Mal, bei dem Georg sogar Highscreams auspackt) und 'The Order' unterstreichen dies nochmals, auch wenn sie das Level der vergangenen vier Tracks nicht ganz halten können. Geschenkt, denn mit diesem Album haben mich SERENITY bestens unterhalten und auch wenn ich sogar den Death Metal-Ausflügen ('Reduced To Nothingness'!!!) der Truppe mitnichten abgeneigt war, so kann ich das Fehlen dieses Elementes auf diesem Album nicht beklagen. Es ist nämlich einfach stimmig und funktioniert auch so bestens. Wer (wie ich) von der letzten DARK MOOR mehr erwartet hatte, der sollte "Codex Atlanticus" mal eine Chance geben, denn dieses bietet all das, was ich von den Spaniern an sich zu hören erwartet hatte. Österreich ist hier ganz klar eine Nasenlänge voraus!

http://bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=7548

Punkte: 8.5 / 10


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