Axel Rudi Pell Game Of Sins (2016) - ein Review von silentforce81

Axel Rudi Pell: Game Of Sins - Cover
2
2 Reviews
17
17 Ratings
7.85
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Hardrock, Melodic Metal


silentforce81
31.01.2016 01:23

Danke Chris für Dein Review für www.bleeding4metal.de.

Ich bin mir nicht sicher ob ich mich mit den Punkten anschließen kann. Warum?
Nun, nimmt man das Album völlig alleinstehend für sich, bleibt am Ende zweifellos eine erstklassige Scheibe. Wer also die Diskographie von ARP nicht besonders gut kennt, dem sei diese Platte durchaus wärmstens ans Herz gelegt. Hier würde ich tatsächlich 9/10 Punkten vergeben. Denn für "Einsteiger" wird alles geboten, was das Melodic-Herz begehrt: Krachende Up-Tempo-Nummern, epische Tracks, Balladen die unter die Haut gehen (sollten), usw.....
Also, zugreifen!

Problematisch wird es für diejenigen, die seit Jahren Fans von ARP sind und den Backkatalog bereits besitzen und gut kennen. Diese Hörer werden sich nämlich schon nach kürzester Zeit verarscht vorkommen, denn nahezu ALLES, was es auf GoS zu hören gibt, gab es in der Form schon auf früheren Alben. Ich erspare mir an dieser Stelle die Beispiele, Akhanarit hat diese schon genannt. Nun könnte man sagen, sowas kann mal passieren. Es ist jedoch kein Einzelfall, denn bereits auf den Vorgängern hat sich Axel permanent selbst zitiert und wiederholt, so dass der Kenner schon im Vorfeld genau die Melodien, Gesangslinien und Riffs vorhersagen konnte.
Sänger Johnny macht an und für sich einen guten Job, auf der anderen Seite frage ich mich, warum er nicht auch irgendwann mal fragt, warum er immer wieder die gleichen Melodien und Gesangsparts einsingen soll. Gleiches gilt für Drummer Bobby, der zwar relativ neu im Lager ARP ist, jedoch den gleichen Kram spielt wie sein Vorgänger Mike Terrana. Keyboarder Ferdy betätigt zudem meist nur die Tasten, die der Nicht-Keyboarder Axel in der Vorproduktion mit seinem Ein-Finger-Such-system vorgibt. Immer der gleiche Sound, die gleichen Akkord-Folgen usw....

Axel muss dringend aus seinem Sog herauskommen und endlich wieder Songs schreiben, die mitreißen und begeistern. Man höre sich nur mal Alben wie "Black Moon Pyramid", "Magic", "Oceans of Time", "Masquerade Ball" oder "Shadow Zone" an. Der Mann kann es, er hat es nur völlig verlernt!

Fazit: Wie gesagt, für Neuentdecker eine tolle Platte, für Langzeit-Hörer ein Reinfall. Dazu kommt das beschissene Cover und die grottigen Texte. Für mich unterm Strich nicht mehr als 5 Punkte.


Hier übrigens noch ein kleines "Interview" mit Axel:
Hallo Axel, sehr schön dass du Zeit für uns hast.

BFM: Wir kommen gleich zur Sache! Das Lyric-Video zu „The King Of Fools“ hat wirklich viele überrascht. Mal ganz ehrlich: Ist das wirklich dein Ernst?
Axel: Mir war klar dass das viele überraschen wird, das war schließlich auch der Sinn der Sache. Ich muss dazu sagen, dass ich diesen Text tatsächlich völlig ohne Johnnys Hilfe geschrieben habe! Meine Texte waren in der Vergangenheit ja nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, daher habe ich mir diesmal gerade da besonders viel Mühe gegeben. Ich wollte einfach mal was anderes machen und zeigen, dass ich nicht nur völlig stumpfe Texte schreiben kann, sondern auch etwas mit Tiefgang. Dass es im Netz nun schon im Vorfeld der Veröffentlichung eine dermaßen positive Resonanz dazu gibt, konnte niemand von uns erwarten, aber es macht mich unheimlich stolz und zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

BFM: Aha, ja. Verstehe….. Aber kommen wir zur Musik, denn die ist schließlich das Wichtigste. Du bekommst ja immer wieder vorgeworfen, dass deine Songs alle gleich klingen. Daher die Frage zu den neuen Stücken: Ist das wirklich dein Ernst?
Axel: Ja, auch da verstehe ich die Reaktionen! Mit so einer Weiterentwicklung haben meine Fans sicher nicht gerechnet! Ich wollte einfach zeigen, dass ich nicht nur in der Lage bin, die gleichen Songs im immer gleichen Gewand neu zu verkaufen, sondern dass ich das sogar mit einem völlig neuen, beschissenen Sound schaffe. Die Resonanz im Netz hat uns allerdings wirklich überwältigt! Ich hätte nicht gedacht dass die Leute erneut auf den gleichen Schrott reinfallen ohne zu merken, dass das alles ja schon zig mal da war. Aber gerade darin zeigt sich ja mein wahres Genie: Ich verändere nur minimale Dinge, und die Leute feiern es ab. Meine Hallen werden immer voller, was mich in meiner Arbeit nur bestätigt. Ich freue mich sehr darüber, dass die Leute meine Arbeit zu schätzen wissen und die minimalsten Unterschiede erkennen. Immerhin habe ich ja auch einen neuen Schlagzeuger installiert. Klar, der spielt den gleichen Schrott wie Mike vorher – so wie ich es ihm gesagt habe. Aber immerhin steht ein neuer Name im Booklet, das muss mir erst mal einer nachmachen……..

BFM: Aha, ja. Verstehe….. Gehen wir näher auf die Songs ein, angefangen beim Titeltrack. Ich kann mich erinnern, dass du in der Vergangenheit mit „Black Moon Pyramid“, „Magic“, „Eternal Prisoner“ usw. verdammt geile Epen geschrieben hast. Nun kommt so etwas wie „Game of Sins“, wo kaum ein Highlight auszumachen ist, alllllllles schon zig mal gehört wurde und der Refrain die Hornhaut von den Füßen frisst. Die Frage dazu: Ist das wirklich dein Ernst?
Axel: Es ist schön dass du das ansprichst und erkennst, dass kaum ein Highlight auszumachen ist. Genau DAS ist der Unterschied, den ich zu meinen letzten Alben schaffen wollte. Die letzten Alben hatten nur wenige Highlights, dieses hat aber nun wirklich GAR KEINES! Wenn die Hörer diesen Unterschied hören, bin ich sehr glücklich, denn zuletzt hatten sie ja lediglich FAST nichts zu unterscheiden! Diesmal hab ich es aber auf die Spitze getrieben und perfektioniert.
Ich weiß welche Frage als nächstes kommt: Wie willst du das noch toppen? Darauf weiß ich derzeit noch keine Antwort, aber wie du und meine Fans mich kennen, wird mir auch darauf eine Antwort einfallen!

BFM: Aha, ja. Verstehe….. Ich möchte noch auf das Jahrmarktintro zu sprechen kommen: Beim ersten Durchlauf war ich dermaßen gefesselt von dieser unfassbaren Langeweile und diesen trögen Tönen, dass ich mich direkt in unseren See werfen wollte. Diese dämonische Roulette-Kugel und dieses unheimliche Kirmes-Gedudel: Wie schaffst du es nur immer wieder, solch magische Momente zu schaffen? Und mal ganz ehrlich: Ist das wirklich dein Ernst?
ARP: Hahahahaha, ich wusste das die Wirkung voll einschlägt! Es ist ja so: Ich habe unserem Keyboarder Ferdy bei seiner Anstellung, die er aufgrund massivem Geldmangel dringend brauchte, aus purem Sadismus nur drei Sounds zur Verfügung gestellt. Er hat nun wirklich Jahre gebraucht, bis er den dritten Sound aus seinem Tastenbrett rausgelassen hat. Er hat sich dabei fast in die Hose geschissen, da er nun alle Sounds aufgebraucht hat und er nicht weiß wie es weiter geht. Aber immerhin hat er nochmal das Beste aus seinem Hackbrett rausgeholt, und ich wette, kaum einer der Hörer wird den Unterschied bemerken, denn sobald der erste Song losgeht, kehrt er wieder zu seinen anderen zwei Sounds zurück. Er hat halt einfach Respekt vor mir, das muss man ihm lassen. Er weiß halt genau: Wenn der Chef nur zwei Sounds kann/kennt/darf/, dann darf er sich nicht darüber hinaus erheben. Man sieht ja an Mike was dann passiert. Ich mein, schau dir Johnny an: Er singt immer die gleichen Gesangmelodien, Volker zupft stumpf auf dem Bass herum, Ferdy wie erwähnt ebenfalls. Der Einzige, der es gewagt hat etwas anders machen zu wollen, Mike, is weg. Aber ganz ehrlich: Es kann doch auch echt nicht sein, dass Musiker sich weiter entwickeln als der Chef, oder? Hahahahaha, wo gab es denn sowas schon? Bei Blackmore……………….. Aber lassen wir das……….. Nächste Frage bitte……….

BFM: Ok, zu den Songs trau ich mich nix mehr zu fragen. Kommen wir zum Cover. Meine Frage da: Mal ganz ehrlich: Ist das wirklich dein Ernst?
Axel: Hahahahaha, ich wusste das die Frage kommt. Ja, endlich mal was anderes. Ich glaube so ein Cover gab es noch niiiiiieeeee, zumindest nicht bei mir. Ich meine, wer ist schon jemals auf die Idee gekommen, einen bösen Joker aufs Cover zu packen? Und zum Titel „Game of Sins“ kann einem doch wirklich niemals etwas innovativeres einfallen als DAS! Ich weiß, ich hab mich mit meiner Idee da wirklich selbst übertroffen! Gerade was die Cover angeht, hab ich mich bei den letzten Alben massiv ins Zeug gelegt, das muss auch selbst der Letzte erkennen. Ich bin mir sicher dass das Merch bei den Gigs wieder weggeht wie warme Semmeln. Solange es Idioten wie dich gibt, die jeden Mist kaufen, kann ich mich beruhigt zurücklehnen…………….

BFM: Aha, ja. Verstehe….., da magst du Recht haben………..
Ok, du hast mir jetzt in meiner Kritik wirklich jede Butter vom Brot genommen und mich in allen Belangen überzeugt. Ich bin wieder der Meinung, dass es kaum einen deutschen Gitarristen aus Bochum mit blonden Haaren gibt, der mehr Alben unter dem Namen Axel Rudi Pell verkauft als du. Ich huldige dir in Ehrfurcht. Ich wollte ein kritisches Interview auf Bild-Niveau führen, aber du hast mich voll überzeugt. Es tut mir echt leid. Nur eine Frage noch:
Du trägst seit 135 Jahren die gleiche Frisur. Mal ganz ehrlich: Ist das wirklich dein Ernst?

Punkte: 5 / 10


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