Def Leppard Def Leppard (2015) - ein Review von Akhanarit

Def Leppard: Def Leppard - Cover
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1 Review
16
16 Ratings
7.91
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Hardrock


Akhanarit
06.12.2015 08:33

Meine Güte, war das eine lange Wartezeit, bis die britische Legende DEF LEPPARD sich mal wieder blicken ließ. Um genau zu sein, waren das ganze sieben Jahre, auch wenn die gefühlte Zeitspanne sich für mich viel länger anfühlt. Vivian Campbells Krebsleiden mag sicherlich seinen Anteil daran gehabt haben. Vor einigen Tagen sah ich jedoch im Netz eine Meldung, dass zumindest die Behandlung erste Erfolge zeigt. Meine besten Genesungswünsche an dieser Stelle!

Zwischenzeitlich waren DEF LEPPARD zwar viel auf Tour und haben auch zwei Live-Alben unters Volk gebracht, doch wirklich was Neues gab es leider nicht zu entdecken. Vor Selbstbewusstsein strotzend haben die (Melodic-) Hard Rocker ihr 11. Studioalbum nach dem eigenen Bandnamen benannt, von der Band sowie Ronan McHugh produziert und in Joes Garage aufgenommen und via earMUSIC veröffentlicht. Nun obliegt mir das Vergnügen, mich mit diesem Neuwerk zu befassen, worauf ich mich schon seit Tagen freue. Die Erwartungen sind schließlich enorm.

Als erstes gibt es das auch schon vorab als Video veröffentlichte 'Let's Go'. Mein erster Gedanke: typischer Sound, jedoch ein wenig handzahm. Die Hookline ist zudem nicht sonderlich überzeugend, vergleicht man das Dargebotene mal mit ihren älteren Hits. Da macht 'Dangerous' eine weitaus bessere Figur und hier fühlt man sich auch wieder zum Mitsingen animiert. Die Einflüsse der Achtziger sind prägnant. Deutlich grooviger wird es dann bei 'Man Enough', welches mich ein wenig an 'The Stroke' in der BONFIRE-Version erinnert. Jedoch stoppt der Track für meinen Geschmack etwas zu sehr ab und kommt nicht so recht aus dem Quark. Ein Trost ist dafür der kraftvolle Gitarrensound, mit dem DEF LEPPARD anno 2015 absolut überzeugen können. Jetzt würde ich mir einen richtigen Rocker wünschen, doch wie 'We Belong' verdeutlicht, schippert man lieber in Gefilden von BRYAN ADAMS ('Lie To Me') & Co. umher und geht auf Schmusekurs! Oder um im Kontext zu bleiben, verdingt man sich lieber im Spektrum von 'Where Does Love Go When It Dies'. Dann setze ich meine Hoffnung eben auf 'Invincible'. Bei so einem Titel darf es doch nun wirklich mal krachen. Zugegeben, wenn die Nummer im Radio laufen würde, wäre das eine willkommene Abwechslung zu dem drögen Pop-Alltag, aber von Power kann man hier auch nicht wirklich sprechen. 'Sea Of Love' ließ mich dann sogar etwas stutzen, kommt mir der Lauf zu Beginn wie eine etwas schnellere Version des DIE TOTEN HOSEN-Hits '10 Kleine Jägermeister' vor. Doch auch wenn der Track mich nur minimal erreicht, hat man jetzt endlich einen gewissen Biss integriert. Der hinzugefügte Chor weist zudem deutliche LYNYRD SKYNYRD-Vibes auf ('Sweet Home Alabama'). 'Energized' macht seinem Namen auch nicht gerade alle Ehre, animiert der Song doch eher zum Gähnen als zum Partymachen. DEF LEPPARD sind bedauerlicherweise ganz schön brav geworden. Zum Glück reißt mich 'All Time High' dann aus meiner Lethargie, denn hier hat man wirklich eine super Nummer am Start. Selbst Joe Elliott geht wieder aus sich heraus und zeigt Gefühl und Hingabe. Mit Abstand der bisher pfiffigste Song auf "Def Leppard"! Warum muss man eigentlich erst ein halbes Album durchhören, um einen Song zu finden, der DEF LEPPARD auch nur ansatzweise würdig ist? 'Battle Of My Own' legt dann akustisch nach und schielt nach dem Auftauen dann in Richtung 'Kashmir' (LED ZEPPELIN). Nicht zwingend faszinierend, kann man aber verknusen. Ich habe einfach jetzt schon genug von vor sich hin plätschernden Rock-Nummern, weswegen ich mich lieber 'Broke 'N' Brokenhearted' zuwende. Hier wird wieder mehr von dem geboten, was ich zu hören hoffte. Na also, geht doch! Wer bei 'Forever Young' jetzt eine Cover-Version befürchtet hatte, den kann ich beruhigen, denn hier handelt es sich mitnichten um den 80ies-Hit, sondern um eine Eigenkomposition, die für LEPPARD-Verhältnisse zumindest als solide bezeichnet werden darf. Danach wirkt eine Ballade wie 'Last Dance' doch gleich wieder ganz anders. Schöne Nummer, nur leider etwas kurz geraten! 'Wings Of An Angel' lebt dann wieder von seiner Laid-Back-Attitüde, punktet aber zumindest durch die energiegeladene Produktion. Ob ihr euch dieses Album nach dem 'Blind Faith'-Motto kaufen sollt, liegt natürlich bei euch. Für mich ist "Def Leppard" nicht gerade eine Sternstunde der Musikgeschichte und das sage ich trotz aller Sympathien, die ich für diese Band hege. Ich werde es mir jedenfalls nicht kaufen, so leid es mir auch tut. Das Geld ist bei hungrigeren Bands vorerst besser aufgehoben.

http://bleeding4metal.de/?show=review_de&id=7426

Punkte: 6 / 10


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