Operation: Mindcrime The Key (2015) - ein Review von Monolith

Operation: Mindcrime: Key, The - Cover
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8.67
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Hardrock, Heavy Metal, Melodic Metal, Progressive Metal


Monolith
16.01.2016 23:25

Der Rechtsstreit ist nun seit 2 Jahren vorüber. Das Ergebnis: Geoff Tate darf den Namen der Band und das Logo, das Tri-Ryche nicht mehr verwenden. Beide Parteien einigten sich aber darauf, dass er alleiniger Besitzer der Rechte der beiden Teile von "Operation: Mindcrime" ist und Queensryche nun nicht mehr die Lieder am Stück aufführen dürfen. Das dürfte wohl der relativ größte Fang Tates gewesen sein, denn mit dem Debütalbum seiner Folgeband, die nun genauso heißt, wie die Geschichte, eben Operation: Mindcrime, hat er sich für seine Verhältnisse qualitativ enorm gemäßigt.

"The Key" ist der erste Teil einer Trilogie, auf die laut Tate schon bald der 2. folgen dürfte, da dieser fast fertig sei. Auffällig ist, dass Tate mittlerweile hier und da Ideen klaut, denn das Cover, das ziemlich an die farbige Version von Accepts "Balls to the Wall" erinnert hat eine Halskette mit einem Emblem, bei dem man schon öfters draufschauen muss, um zu erkennen, dass es sich eben nicht um das Tri-Ryche seiner ehemaligen Band handelt.

Einzelne Lieder, die ich mir vorab angehört habe, klangen ganz nett, wenn auch nicht vielversprechend. "Reinventing the Future" hatte einen ziemlich eingängigen Chorus sowie einen netten Gitarrenlauf und "Burn" gestaltete sich fast melodramatisch. Das war es allerdings auch schon, denn der Großteil der restlichen Lieder rauscht so uninteressant an einem vorbei, dass man wirklich überrascht ist, nach knapp 50 Minuten bereits die fast als Wehklagen entsandten Gesangspassagen Tates auf "the Fall" zu vernehmen.

Der Sound ist sehr gut gelungen, vom Bass bis hin zum Saxophon hört man alles, selbst die unscheinbaren Intros am Anfang jeden Songs schallen klar durch. Entsprechend gestalten sich Lieder wie "Ready to Fly" und "the Stranger" als durchaus angenehm und die Interludes "Discussions in a Smoke filled Room" und "An Ambush of Sadness" können den Hörer gänzlich für sich einnehmen.

Leider kommen die guten Momente auf "The Key" viel zu kurz. Die ersten Hördurchläufe zeigen "The Key" glattgebügelter als "Dedicated to Chaos", sanfter als "American Soldier" und fast so zahnlos wie "Q2K". Nach gefühlt 20 Rotationen - das erste mal, dass mich ein Album mit Tate freiwillig dazu motiviert hat - ist dann endlich jedes Lied registriert und eine Art Faden darin erkennbar. Mehr noch: das Album ist enorm bunt und mit einer Fülle an Ideen gespickt, von Saxophon auf "Burn", über Keyboards auf "Re-Inventing the Future" und "Ready to Fly" bis hin zu einem völligen 90er Style Rock auf "Life and Death?", der aber zu den Guten seiner Art gehört, gefolgt von einem ziemlich geilen Nu Metal Rip-Off im Falle von "the Stranger", der leider zu viel Gejammer von Tate beinhaltet, aber sei es drum, wenigstens etwas Dampf im Kessel! Das Stück mündet dann auch direkt in den wieder rockigen "Hearing Voices", das ebenfalls druckvoll aus den Boxen kommt. Der Rest ist dann eher zum Schnarchen: bei den Liedern "On Queue" und "Kicking in the Door" scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, denn man hört wirklich 9 Minuten lang das Gleiche, ehe die Bassdrums am Ende von "Kicking in the Door" einen aufwecken. Streng genommen kommt erst in der Mitte von "the Fall" etwas Abwechslung auf.

Bedenkt man, dass ganze 7 Musiker auf "the Key" mitgewirkt haben, so ist das Endergebnis dann doch arg ernüchternd. Das Album kann erst nach vielen Durchläufen fesseln und danach fühlt man sich doch wieder auf der Strecke gelassen, denn nach 50 Minuten dürstet man irgendwie nach mehr. Aber das alles nochmal hören will man auch nicht. Sehr schwierige Entscheidung. Tate sagte der 2. Teil sei schon im Kasten. Wer so im Akkord arbeitet, der kann meines Erachtens als Musiker dieser Art nicht wirklich für Qualität garantieren, es sei denn er heißt Buckethead. Ich erwarte nicht viel vom Nachfolger, aber werde ihn mir auf jeden Fall mal anhören.

Ach ja: "Re-Inventing the Future" hat übrigens einen kleinen Fehler im Titel. Er müsste eigentlich "Re-Inventing the Mission" heißen. Wenn man sich den Riff anhört, weiß man warum.

Punkte: 6 / 10


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