Keith Richards Crosseyed Heart (2015) - ein Review von Monkeyman

Keith Richards: Crosseyed Heart - Cover
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1 Review
11
11 Ratings
8.27
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock


Monkeyman
23.09.2015 17:14

CROSSEYED HEART - Der Titelsong ist ein akustischer Blues im Stil von Robert Johnson. Und sicher als Reminiszenz an Robert Johnson zu verstehen. Dass Keith die alten Helden verehrt, wie kein Anderer, ist diesem authentischen Stück anzumerken. Sehr gut.
HEARTSTOPPER - könnte auch ein Rolling Stones Song aus der Feder der Glimmer Twins sein. Vielleicht war es das auch mal. Ist jedenfalls eine sehr knackige, coole Rocknummer.
AMNESIA - ist eine Midtempo-Rocknummer, die auch ein Outtake früherer Alben sein könnte. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich besonders gut.
ROBBED BLIND - eine dieser melancholischen Countryballaden, die Keith so sehr liebt. Mitlerweile mag ich diese traurigen Heullieder auch irgendwie. Schön.
TROUBLE - erinnert mich immer an Keith's Single "Take It So Hard". Von Tempo und Stil her sehr ähnlich. In der Doku "Under The Influence" war eine akustische, langsamere Version zu hören, die mir auf dem Album besser gefallen hätte.
LOVE OVERDUE - nach Blues, Rock und Country kommen wir nun zur nächsten Leidenschaft von Keith, dem Reggae. "Love Overdue" ist ein unspektakulärer Reggaesong, der nicht an grandiose Sachen wie "Words Of Wonder" heranreicht, aber auf dem Album seinen Platz verdient hat.
NOTHING ON ME ein Mix aus Rock und ein bisschen Reggae. Bis jetzt der schwächste Song des Albums.
SUSPICIOUS - wieder eine melancholische Keith-Ballade. Diesmal kein Country, sondern eher Tom Waits-Stil. Gefällt mir.
BLUES IN THE MORNING - ist vielmehr Rock'n'Roll im Jerry Lee Lewis-Stil. Naja, Keith und Rock'n'Roll - ich weiß nicht. Nicht so doll.
SOMETHING FOR NOTHING - eine seltsame Popnummer mit Schubiduba-Background-Singsang. Puuuh, die Nummer finde ich richtig ätzend. Schade, dass es am Plattenspieler keine Skip-Taste gibt.
ILLUSION Mit "Illusion" ist Keith wieder in seinem Element. Honky Tonk-Piano, Keith's rauchige, versoffene Stimme und plötzlich Norah Jones. Hammer!!!! Bis jetzt das absolute Highlight.
JUST A GIFT Auch "Just A Gift" ist so ein typischer ruhiger Keith-Song. Gut aber nicht überragend.
GOODNIGHT IRENE ist ein ganz alter Song von Leadbelly, den auch Eric Clapton erst vor 2 Jahren auf seinem Album "Old Sock" gecovert hat.
Während die Version von Clapton eher fröhlich und beschwingt ist, klingt die Keith Version wie die Begleitmusik eines Trauerzuges in New Orleans.
Schön.
SUBSTANTIAL DAMAGE Nun wird es zur Abwechslung mal wieder rauh und rockig. Einen Song wie "Substancial Damage" habe ich bisher noch nie von Keith gehört. Das ist Stoner-Rock wie von den Queens Of The Stone Age. Und ich bin ein Riesen-Fan von Stoner-Rock. Supergeile Nummer.
LOVER'S PLEA Baby, baby, baby.... Jetzt ist Keith wieder ganz Keith. Eine mit einem Schuss Country angehauchte romantische Ballade ganz im Keith Richards Stil. Was will man mehr.

Fazit: Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob "Crosseyed Heart" Keith Richards bestes Soloalbum genannt werden darf. Aber sicher steht es mit "Main Offender" auf einer Stufe. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden und habe wieder eine Platte, die oft den Weg auf den Plattenspieler finden wird. Und natürlich hat sie ihren Weg in Form von MP3 schon auf das Smartphone und ins Auto gefunden.

Punkte: 8 / 10


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