Seven Steps To The Green Door Fetish (2015) - ein Review von Xeledon

Seven Steps To The Green Door: Fetish - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
8.33
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Progressive Rock


Xeledon
22.03.2016 21:23

Stillstand kann man den Sachsen-Proggern SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR wirklich nicht vorwerfen. Wo der Vorgänger "The?Book" noch eine ziemlich persönliche Geschichte erzählte, befasst sich "Fetish" thematisch auf wesentlich distanziertere Weise mit Irrungen und Wirrungen des menschlichen Geistes in der modernen Lebenswelt. So ganz einleuchtend erscheint mir das Konzept, das Texte, Artwork und Titel miteinander verbinden soll, zwar nicht, jedoch können die auf das kurze "Possible Delayed"-Intro folgenden acht überlangen Stücke mit Spielzeiten jenseits der Sieben-Minuten-Marke durchaus für sich selbst sprechen.

Zugegeben, man muss sich dieses Album ein gutes Stück weit erarbeiten, doch das stellt für Prog-Fans natürlich kein Hindernis dar. Beim ersten Hördurchgang offenbaren die komplexen Songstrukturen nur einen kleinen Teil jener Magie, die SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR auf "Fetish" erwecken. Dadurch fallen auch die Schwächen des hier aus einer fünfköpfigen Kernmannschaft und zahlreichen Gastmusikern bestehenden Prog-Kollektivs beim Erstkontakt natürlich umso stärker ins Gewicht. Die Truppe neigt nämlich immer wieder dazu, sich in erfreulich unfrickeligen Instrumentalexzessen zu verlieren. Die Songs mäandern mal hierhin, mal dorthin und lassen dabei zu oft die ordnende Hand vermissen, die sie letztlich dann doch wieder zurück auf Kurs bringt.

Der plakativ betitelte Opener "PORN!" wird im Mittelteil von einem Saxophon-Solo in jazzige Gefilde geführt, bevor er seinem von stetiger Temposteigerung und orgasmischen Stöhngeräuschen begleiteten Ende entgegenstrebt. Leider verpassen SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR dabei die perfekte Gelegenheit, mit einem richtigen Instrumentalgewitter für einen echten Höhepunkt zu sorgen und entscheiden sich stattdessen unverständlicherweise für einen Fade-Out. So setzen die hypnotischen QUEEN-Gedächtnis-Chöre im folgenden "Still Searching" das erste große Ausrufezeichen auf "Fetish" und lassen die schon merklich abgekühlte Erwartungshaltung wieder hell auflodern.

Dass sich immer dann, wenn man die Songs gerade auf dem Weg in eine musikalische Sackgasse wähnt, plötzlich eine neue Türe öffnet und die Band ihrer Musik eine unerwartete Wendung zu geben vermag, ist die große Stärke von SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR und kann gar nicht genug gelobt werden. Die Musiker entscheiden sich absichtlich nie für den leichtesten Weg, sondern fordern sich und den Zuhörer immer wieder aufs Neue heraus. Die Unterstützung von gleich acht Gastsängern (unter anderem auch SUBSIGNALs Arno Menses) wäre dabei vermutlich gar nicht nötig gewesen, eine Bereicherung stellt die Vielzahl von Gesangsstimmen dennoch dar. Insgesamt ist "Fetish" damit ein spannendes Prog-Rock-Album, das dazu einlädt, sich länger mit den Arrangements und vielschichtigen Strukturen der Songs auseinanderzusetzen.

(http://www.metal.de/progressive-metal/review/seven-steps-to-the-green-door/62891-fetish/)

Punkte: 7 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.