Jane Weaver The Silver Globe (2014) - ein Review von Rasi

Jane Weaver: Silver Globe, The - Cover
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1 Review
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1 Rating
9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Pop: Ambient, Electro


Rasi
24.06.2016 21:13

Wer Jane Weaver kennt, wird ihre Musik als ruhige Nummern in Erinnerung haben, welche geprägt sind durch
leicht entrückte Melodien ganz im Sinne des Psych-Folk
So besticht ihr Back-Katalog durchaus durch Qualität, doch der große Wurf ist Ihr bis zu diesem Album noch
nicht gelungen, vielleicht auch bedingt durch die recht engen Grenzen, welche das Psych-Folk Genre
mit sich bringt.

Vielleicht fühlte sich Jane tatsächlich limitiert. Vielleicht wollte sie auch nur experimentieren.
Fakt ist jedoch: Der Folk alter Tage, besonders aber der psychedelische Aspekt
ihrer Musik ist weiterhin vorhanden - vielleicht sogar mehr denn je. Was "The Silver Globe" jedoch
besonders auszeichnet ist der Einfluss der Rock Musik.

Die Reise beginnt mit einem Ambient Intro, welches die Grundstimmung des Albums gut einfängt und welches
nahtlos ins erste Highlight des Albums übergeht. "Argent" ist durch einen simplen und treibenden Rhythmus
geprägt, über welchen Jane eine ebenso simple, wie auch hypnitische Gesangsmelodie beisteuert.
Der Bass ist prägendes Instrument und die Synths tun ihr übriges, um dem Hörer unmissverständlich klarzumachen:
Jane Weaver hat den Spacerock für sich entdeckt.

Und das neue, rockige Element tut ihr gut. Die monotone E-Gitarre in "The Electric Mountain" hätte auch von
Hawkwind stammen können, nur dass hier weniger Härte gezeigt wird, stattdessen bleibt Weaver stets mit einem
Bein in Ihrer eigenen Vergangenheit und erzeugt so eine elektrifizierende Mischung aus groovenden Elementen und
feiner Psychedelic.

"Don't Take My Soul" hat tatsächlich etwas von einem Psychedelic Klassiker und sticht sofort heraus durch seine
naive und doch sympatische Orgel Melodie.
Mit "Mission Desire" gibt es noch einmal eine rockige Nummer zu hören, bevor zum Ende hin dann doch eher
die psychedelische Seite von Weaver's Sound Oberwasser bekommt.

Wenn da nicht die ein Jahr später als Bonus dazugelegte zweite CD wäre. (2015 auch einzeln als Vinyl erschienen)
Diese beginnt wiederum mit einem Instrumental, welches mit treibenden Percussions und bedrohlichen Synths die
Ruhe der ersten CD erstmal vergessen lässt.
"I Need a Connection" folgt und ist vielleicht das Highlight dieser Reise. Alle Elemente des Albums finden
sich in diesem Song wieder.

Jedoch ist auch hier die zweite Hälfte seichter. Bei Stücken wie "Cascade in Dark" oder der Neuaufnahme von
"Your Time in This Life Is Just Temporary" werden Erinnerungen an Chelsea Wolfe's besinnlichere Momente wach.


Im Großen und Ganzen ist das Experiment geglückt. Die neuen Zutaten wissen zu gefallen und auch
Jane Weaver's ursprüngliche Seite ist gereift. Dies ist ein Werk, das Zeit braucht. Die 2-CD Version beansprucht
95 Minuten, aber diese wissen sehr zu gefallen.

Punkte: 9 / 10


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