Soft Machine Third (1970) - ein Review von Janeck

Soft Machine: Third - Cover
2
2 Reviews
6
6 Ratings
7.58
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Jazz: Fusion


Janeck
21.12.2015 10:16

SOFT MACHINE, bin ich ja bekannterweise Extrembewunderer und Big Daddy-Fanboy von der Band, galten nicht nur als der vielleicht anspruchsvollste Musikhaufen zu dieser Zeit, sondern haben auch noch mit ihrem Drittwerk "Third" bereits 1970 das wohl komplexeste und unzugänglichste Werk des gesamten 70er Progressive Rocks auf die verlausten Hippies losgelassen.
Angewidert und total überfordert, haben sie sich ihre Pillen zukünftig nur noch zu Mainstream-Prog wie YES, GENESIS, ELP oder JETHRO TULL eingeschmissen und weiterhin auf Busen in den Ferkel-Kommunen gespeichelt. Gab's also alles schon damals.
4 Werke (sind auch keine durchschnittlichen Songs an sich, wie es der Musikfaschist definiert), davon jedes einzelne nur ganz knapp unter der 20 Minuten-Marke, fordern nicht nur blinde Konzentration, sondern auch fast schon aussichtslose Willenskraft, um zu den wenigen Sportsfreunden zu gehören, die von sich behaupten können, dass "Third" mit seiner erschlagenden und folternden Methode so ziemlich alles in den Schatten stellt, was in der Hochzeit des Progressive Rocks als kompliziert, abgedreht, verschachtelt und schwierig bezeichnet wurde.
Fast 45 Jahre später gehört "Third" immer noch zu den schwierigsten Brocken der Rockgeschichte und darf sich weiterhin mit dem ein Jahr zuvor erschienenen Partykiller "Trout Mask Replica", SCOTT WALKERs vertonte Geisteskrankheit und immer noch das finsterstes Werk der 00er Jahre "The Drift", CANs Kulturbeitrag aus Deutschland "Tago Mago", die französische Intimhaarentfernung mit Pinzette "Mekanïk Destruktïw Kommandöh" und meine persönliche unterwürfige Hassliebe "Lizard" im grausamen neurotischen Strudel der bizarren Schmerzen im Nervenzentrum des Hörers austoben und bleibende Schäden hinterlassen.
"Third" gehört zu den Werken, wo ich nicht nur die ganze Zeit mit offenem Mund dasitze, sondern was auch für extremen Mundkäse sorgt. In seiner abschreckenden Art gehört dieses Werk für mich zu den besten Alben, die in den 70er Jahren veröffentlicht wurden und kann und darf auch nicht erklärt und auseinandergenommen werden. Musikalisch ist es sowieso so gut wie konkurrenzlos. Wer allerdings eine hohe Abneigung gegenüber dem Jazz hat, sollte einen großen Bogen um diese Band machen.
Robert Wyatt, Schlagzeugmeister und Sänger, ist übrigens eine der zentralen und wichtigsten Figuren des 70er Progressive Rocks und hat später so überragend gute Solo-Werke wie "Rock Bottom", "Dondestan" oder "Cuckooland" veröffentlicht.

Punkte: 8.5 / 10


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