Nightwish Endless Forms Most Beautiful (2015) - ein Review von Tammaray

Nightwish: Endless Forms Most Beautiful - Cover
1
1 Review
37
37 Ratings
8.35
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Symphonic Metal


Tammaray
03.05.2015 13:24

Als Nightwish 2013 verkündeten, mit Floor Jansen wiederum eine neue Sängerin gefunden zu haben, brach eine Euphorie aus. Endlich stand da wieder eine starke Frau an der Front, die sowohl den etwas härteren, Metal-lastigeren Gesang als auch die feinen Mezzosopran-Töne beherrscht. Mastermind Tumoas Holopainen und Co. haben sich daraufhin ausgiebig Zeit für ein neues Album genommen. Nun ist „Endless Forms Most Beautiful“, das erste Studio-Album mit Floor, endlich erschienen.

Nightwish haben hier wirklich fast alles richtig gemacht. Während bei den beiden Vorgängern der nicht besonders umfangreiche Gesang trotz guter Melodien einen wesentlichen Störfaktor darstellte, existiert dieses Problem bei „Endless Forms Most Beautiful“ nicht mehr. Floor Jansen kann alles: Tiefes Fauchen, klare Screams, sanfter Mezzosopran. Sie bringt somit sogar noch etwas mehr Facetten als unsere hochgeschätzte Tarja Turunen, wenn auch Nightwish als Band die distinguierte Ader verloren haben, die Tarja damals prägte. Jansen hat mindestens eben so viel Power, wirkt allerdings teilweise noch etwas unsicher. Es sei ihr verziehen.

Diese Scheibe hier ist ein Metal-Album wie man es sich wünscht, Kracher wie der Opener „Shudder Before The Beautiful“, das druckvolle „Weak Fantasy“, „Yours Is An Empty Hope“ mit seinem unheimlichen Touch oder der fulminante Titelsong beweisen, dass die Jungs keineswegs verweichlicht sind (wie die Jugendfilmmusik des Vorgängers „Imaginaerum“ andeutete), ihre Power neu entdeckt haben und volle Kraft voraus durch die neuen Fahrwasser steuern. Hymnenpotenzial bieten der Mitgröler „Alpenglow“ und das zwar eher niedliche „My Walden“, wenn es auch einen schönen Fantasy-Text hat, wie die meisten Nightwish-Songs, auch auf diesem Album. Das sanfte „Edema Ruh“ braucht etwas Zeit, offenbart jedoch bei bewusstem Hinhören einige grossartige Feinheiten. Mit „Our Decades In The Sun“ fehlt auch die Hammer-Ballade nicht, hier fühlt man sich schon fast an „Century Child“-Zeiten erinnert.

Die Schwachpunkte sind offensichtlich: Die Single-Auskopplung „Elan“ wirkt insgesamt poppiger und lascher als der Rest des Albums. Der Rausschmeisser „The Greatest Show On Earth“ ist genau das und wird seinem Titel nicht gerecht. Zu langsam für zu lange Zeit, nach einem kurzen Zwischenhoch bestehen die letzten 10 Minuten nur noch aus Instrumental-Experimenten, die man auch getrost hätte sein lassen können. Lieber weiche ich auf den Instrumental-Track „The Eyes Of Sharbat Gula“ aus, der gerade die richtige Länge hat.

Fazit: Nicht ganz back to the roots, aber insgesamt doch wesentlich druckvoller, härter und ausgeklügelter als die letzten drei. Nightwish sind zurück und ähneln so sehr ihrem früheren Selbst wie seit Jahren nicht mehr. Man darf sich auf die kommenden Konzerte freuen.

Punkte: 9 / 10


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