Das Eine ist erstmal die Sängerauswahl: mit Terje Harøy haben wir zwar einen herausragenden Sänger, der zumindest die Rahmenbedingungen erfüllt, die in Pyramaze vorgegeben sind, nämlich eine ausdrucksstarke Stimme zu haben und diese auch möglichst mit langen Gesangspassagen belasten zu können - leider verblasst das Potential Harøys im direkten Vergleich mit seinen Vorgängern King und Barlow. Terje Harøy klingt, als ob er eben einfach nur die ihm vorgelegenen Texte einsingen soll. Die Strophen aus der Singleauskopplung "Fearless" zeigen ihn mit einem eher wackligen, fast leiernden Gesang, aus dem auch manchmal seine in Wirklichkeit tiefe Stimme durchzuhören ist.
Das Andere Problem lässt sich anhand dessen ausmachen, wieviel Abstand zwischen "Immortal" und "Disciples of the Sun" liegt. 7 Jahre sind eine enorm lange Zeit für Pyramaze, die bisher im 2 Jahres Abstand ihre legendären Werke geschaffen haben. Das Ergebnis fällt demnach auch eher ernüchternd aus. Der Großteil der Songs ist sich ziemlich ähnlich. Es gibt keine gefühlsbunte Mischung aus den üblich melancholisch-energischen Stücken, den eher Balladesk-Tristen und epischen, schnellen Songs. Meist ist jedes Lied ein Gemisch aus allen Dreien, bzw. nur aus Melancholie und Epicness, was das alles auf Albumlänge entweder kitschig, oder gänzlich uninteressant wirken lässt. Einzige Ausnahme ist da der Abschlusstrack "the Photograph", der mit seinen 3 Minuten bzw. mit dem Aufbau des Liedes leider viel zu kurz / zu unspektakulär daherkommt.
Wenn man bedenkt, dass Terje Harøy erst dieses Jahr zu Pyramaze stieß, ist das ein Stück weit verständlich, dass die 7 Jahre nicht speziell zum Musik schreiben verwendet wurden. Das rechtfertigt das Ergebnis des Albums, obwohl ich bezweifle, dass erst mit dem Einstieg von Terje Harøy am Album gewerkelt wurde. Fakt ist jedoch, dieses Album kann es mit den bisherigen drei nicht aufnehmen.
Punkte: 8 / 10