zum Abschluss des zweiten Tages unseres Freak Valley Festivals nun für euch aus Schweden, Frankreich und den USA: die Blues Pills... Viel Spaß!"
"Junge, Junge!" würde ich dem eingangs etwas prosaisch wirkenden Menschen mitteilen wollen... Um nach dutzenden Durch- und Umläufen der Live-Konserve noch nachzutragen: "Heureka! Das... war... absolut... fantastisch!"
Ich war am 30. Mai des Jahres 2014 leider nicht zugegen, als im siegerländischen Netphen der Auftritt der Blues Pills für diese Veröffentlichung mitgeschnitten wurde... Und auch sonst kenne ich das schwedisch-amerikanisch-französische Quartett live bisher nur vom Band bzw. in Form des (zur Überraschung aller) wieder mal farbenfroh erschienen Nuclear Blast-Vinyl-Gedönses... Doch vom Gehörten fühle ich mich schon nach den ersten 13 Sekunden mehr als mitgenommen... "High Class Woman" ist aber auch einfach ein irre guter An- und Einheizer!
Zudem wirkt diese exquisite Mixtur aus bluesgetränktem Hardrock mit kräftigen Heavy Psych-Spritzern unaufgesetzt und das Zusammenspiel der Vier, so dünkt es unverkennbar, läuft wie eine gut geölte Maschine...
Griffige, ekstatische, teils kantige - schlicht umwerfende - Songs, stimmgewaltig vorgetragen mit einer ungeheuren Dynamik, reichlich Drive und herrlichen Gitarrenarrangements! Also diese Pille lässt sich auch ohne Zuführen von Wasser wunderbar schlucken!
Apropos Gitarrenarrangements: Im Gegensatz zum selbstbetitelten Studioalbum, lässt sich Dorian Sorriaux hier auch mal zu längeren Gitarrensoli hinreißen, welche im Nu gefangen nehmen, berauschen und den Songs im Gesamten ausgesprochen gut bekommen! Vor allem aber auch zeigt, welch wahnsinniges Talent da an der Gitarre zerrt, zupft und zurrt! Wie alt ist der doch gleich noch?! 18, 19?! Wahnsinn!
Gleiches gilt übrigens auch für Elin Larsson, deren Stimme getrost als außergewöhnlich bezeichnet werden darf... Was "im Studio" schon mehr als entzückend und zum Anbeißen klang, wirkt live (auf Platte) noch eine ganze Ecke spektakulärer, kraftvoller und insbesondere beseelter - kurzum: Schweinegeil! Ein abschließendes Fazit ziehend, ließe sich wohl auch die Bewertung der Platte auf dieses eine Wort herunterbrechen...
Aber um kurz vor Toreschluss noch die Knüller herunterzurattern:
“High Class Woman” (!!!), “Ain't No Change” (!!), “Bliss” & “Little Sun” (!)...
Einzig "Astralplane" will bei mir so gar nicht zünden! Aber gut, das tat er auf ihrem Debütwerk schon nicht...
Short'n'painless: Sehr, sehr "retro" - sehr, sehr gut!
Danke für's Zulesen!
Punkte: 9.5 / 10