Macabre Omen Gods Of War - At War (2015) - ein Review von MLSnick

Macabre Omen: Gods Of War - At War - Cover
2
2 Reviews
8
8 Ratings
8.88
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


MLSnick
17.10.2015 20:54

Ich weiß noch genau, als ich vom HELLOWEEN -Blitz getroffen wurde und mir 5 mal am Tag die 'The Keeper Of The 7 Keys 1+2' reinzog. Gut, ich war 14 und hatte damals nicht vielen Hörstoff dieser Art (Metal) und vor allem war dieser Sound total neu für mich. Es war als ob ich mich davon überzeugen musste, dass diese Musik wirklich in diesen Rillen steckte und nicht als verklärte Erinnerung in meinem Kopf rumspukte.
Es soll ja Leute geben, die dies im Erwachsenenalter immer noch so machen, ein und das selbe Album 5-10 mal am Tag hören. Ich könnte das nicht, denn es wäre mir zu langweilig. Also gehe ich schon seit über zwanzig Jahren davon aus, dass mich musikalisch nix mehr derart überwältigen kann, um es mir immer und immer wieder anzuhören müssen.

Heute ist der 26.08.2015 und ich habe mir während der Arbeit über 5 Stunden, also ganz genau fünf mal die 'Gods Of War' von MACABRE OMEN reingepfiffen. Es war schlicht so, dass ich am Ende des Ganzen da stand und mich fragte, ob ich das jetzt irgendwie geträumt, oder ob ich da gerade wirklich die 'Gods Of War' gehört habe. Obwohl diese Aneinanderreihung von Liedern wie aus einem Guß scheint, hat jedes Stück seine eigene Magie, seinen eigenen Fluß, seine eigenen Momente die es ausmacht. Und so scheint dieses Werk wie eine Reise zu sein, welche durch ein äußerst faszinierendes Gebiet führt, in dem überall eigene Sehenswürdigkeiten und schöne Plätze vorhanden sind.

Als Fenriz in seiner sehr zu empfehlenden Radiosendung bei Soundcloud einen Song von MACABRE OMEN ansagte, waren diese Griechen mir nicht unbekannt. Schon seit Jahren schlummert in meiner Sammlung eine Split-Single mit AD INFEROS. Ich habe natürlich mittlerweile das Scheibchen wieder auf dem Dreher gehabt und der Beitrag von MACABRE OMEN ist gut, aber riß mich weder damals noch heute vom Hocker. Doch was ich dann in der Sendung nach der Ankündigung von Fenriz vernahm war richtig cool und vor allem blieb mir der Refrain 'Gods Of War, oooooh ooohoooo oho oohoo' für ganz lange Zeit im Kopf hängen.
So lange, dass ich vorvorgestern wieder daran dachte und mir die Platte mit ein paar anderen Neuheiten bei YouTube 'anschaute' bzw. die Musik für meinen MP3-Player umfunktionierte. Egal was in letzter Zeit an Mucke rauskam, hoch gehyped wurde und ich mir vornahm (z.B. SULPHUR AEON, CLANDESTINE BLAZE, EMBRACE OF THORNS etc.), nichts konnte mich überzeugen. Ausschließlich MACABRE OMEN gruben sich wie ein gedärmerünstiger Zombiemaulwurf in mein Hörfleisch und knallten mir so derbe einen vor den Latz, das mir jetzt noch schwindelig ist.

Die Band benutzt in ihrer Musik fein portionierte Glücksmomente in Form von hymnischen Ohrwürmern , delikaten Licks und pulsierenden Gitarrenwänden , die wie Seeungeheuer aus dunkelster griechischer See auftauchen und mich mit Wassermassen aus euphorischer Zufriedenheit begraben.
Mit ihrem ungewöhnlichen, fast schon progressiven Songaufbauten, die selten zweimal das gleiche Thema zulassen, könnte man sie schon als sperrig bezeichnen. Am Ende der durchschnittlich 8 Minuten langen Stücke weiß man selten noch wie sie begonnen haben, was unter anderem auch an dem Abwechslungsreichtum liegt. Rohheit und Anmut , Stolz und Melancholie geben sich hier die Hand. Es wird maschiert, es wird geknüppelt und man donnert wie ein Panzer durchs dreckige Unterholz.

MACABRE OMEN pendeln auf hohem Niveau irgendwo zwischen BATHORY ('Hammerheart' und später), ATLANTEAN KODEX, FALKENBACH, BU*ZUM, URFAUST, NEGURA BUNGET, DRUDKH und ?!MIKE ODLFIELD?! Doch die Mannen aus Griechenland schaffen es diese Mischung so homogen, kitschfrei und intelligent in Form zu giessen, dass selbst dem Kenner die Bauklötze aus dem Kinnladen fallen.
Akustische Passagen klingen selbstverständlich, nicht aufgesetzt und 'Gods Of War' fließt dahin, ist spannend, füttert den Hungrigen an den richtigen Stellen mit herzergreifenden Melodien und hat selbst bei den sicherlich vorhandenen Längen die Kraft, den Hörer nahe am Geschehen zu halten. Man spürt sofort das hier etwas Großartiges passiert. Die Musik vereint so viel und ist dennoch einzigartig, sie klingt nicht neu und doch so überraschend anders. Man möchte fast schon vor dem Olymp auf die Knie fallen und Zeus für diese Göttergabe danken.

Auf meiner Suche nach Original-Tonträgern stieß ich im Netz auf Kommentare anderer Hörer und die bestätigen nur meine Annahme, dass es sich bei diesem Album jetzt schon um einen astreinen Underground-Klassiker handelt, der von einer Handvoll "Wissender" vergöttert wird. Die Produktion ist sicher nicht die beste, aber imstande das Werk würdig und glaubhaft zu repräsentieren. Das Cover-Artwork ist in der extrem-metallischen Sparte vielleicht wenig verkaufsfördernd, doch ich wette das jeder der epischen Schwarzstahl liebt, diese Scheibe mindestens respektieren wird, wenn sie ihm zwischen die Ohren gerät.
Das 'Gods Of War' Erfolg haben wird, glaube ich nicht, aber es wird auf jeden Fall immer mehr fanatische Fans geben, die das Teil zu 100% lieben und zu denen zähle ich mich mittlerweile auch. Dieses Meisterwerk wächst mit jedem neuen Hördurchgang!
Noch werde ich dieser "magischen Stunde" nicht müde, vielleicht kommt das noch. Jedenfalls habe ich zu diesem Zeitpunkt mein Album 2015 gefunden und behaupte für mich selbst auch noch, dass dies die beste BlackMetal-Platte seit 'Noregs Vaapen' von T*AKE ist!

MACABRE OMEN? Wer hätte mit denen gerechnet?! Was für'ne geile Sch***e! Ich kann das irgendwie immer noch nicht fassen... Muss man gehört haben, um es trotzdem nicht zu glauben.

Hammeröser Epic-Pagan-Prog-BlackMetal mit Stil!

Punkte: 10 / 10


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