Iron Maiden Somewhere Back In Time - The Best Of: 1980-1989 (2008) - ein Review von Akhanarit

Iron Maiden: Somewhere Back In Time - The Best Of: 1980-1989 - Cover
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1 Review
15
15 Ratings
8.20
∅-Bew.
Typ: Compilation/Best-Of
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Akhanarit
25.10.2011 00:42

Wow, eine Best of Scheibe von Iron Maiden. Das ist ja mal was ganz neues. *Sarkasmus Modus aus*. Wir haben hier ein Album, das lediglich bei den Die – Hard - Fans, Alles – Sammlern und interessierten Neulingen des Sektors Gehör finden dürfte, da man die Songs eh alle bereits zigfach im Schrank stehen haben sollte, wenn man sich auch nur entfernt als Maiden Fan bezeichnet. Klar, da die Songauswahl wie auf dem Cover beschrieben von 1980 bis 1989 verwendet wurde, befinden sich ausnahmslos NUR Klassiker auf dieser Scheibe, weil sich daraus der Umstand ergibt, dass alle Songs vom Debüt „Iron Maiden“ bis „Seventh son of a seventh son“ reichen und zum Grossteil in den Studioversionen ausgewählt wurden. Aufmerksame Fans dürften jetzt schon gestutzt haben, war letztgenannte Platte ja schliesslich 1988 erschienen und eben nicht im Jahre 1989 („No prayer for the dying“ folgte erst 1990!!!), aber sei’s drum… Die Live – Versionen dieser Compillation sind alle vom „Live after death“ Album, bieten also auch hier nicht einen einzigen neuen Lichtblick, den die Fans noch nicht haben (ausser vielleicht, dass man jetzt den berühmten Churchhill’s Speech auch als separaten Track sein eigen nennen kann… da haben wir sicher alle drauf gewartet…). Und hier beginnt auch schon der Ärger! Die Paul DiAnno Phase wurde komplett ausgespart (1980 – 1981) und Songs wie „Killers“ und „Phantom of the opera“ sind besagtem Live Album von 1985 entliehen und Paul somit auch nicht auf der Scheiblette zu hören ist, weshalb auf dem Cover 1982 – 1988 stehen müsste. Dass die Live Songs alle gut sind, will ich auch gar nicht klein reden, immerhin ist „Live after death“ ein Klassiker, den man haben MUSS aber ob das in dieser Form nötig war, sei mal dahingestellt. An die Originale kommen sie jedenfalls zu keinem Zeitpunkt heran und haben folglich nichts auf einer „Best of“ zu suchen.

Selbst ich habe anfangs vermutet, dass es sich hier um ein neu mitgeschnittenes Live Album handelt, welches auf der gleichnamigen „Somewhere back in time“ Tour aufgenommen wurde und war bedingt durch die phantastische Songauswahl mehr als entzückt. Zumal dies wenigstens etwas gewesen wäre, womit alle Fans versöhnt und einen echten Gegenwert für die rausgehauene Kohle dargestellt hätte, denn Best of - Scheiben von Iron Maiden gibt es zuhauf (Best of the beast, Edward the great, Ed Hunter, Best of the B – Sides, etc.). Vorher informieren, oder sich zumindest sich an die Rezis der Fachpresse zu erinnern hätte sicher nicht geschadet, seh’ ich ein.

Den nächsten Streitpunkt stellt die Tatsache dar, dass alle Tracks auf diesem Best of – Album in ihrer remasterten Form ihren Weg auf die Scheibe gefunden haben und verglichen mit den Originalen recht steril und poliert klingen, was diese Mega – Klassiker ein Stück weit ihrer Seele beraubt. Dass dies nur Meckern auf höchstem Niveau ist, sollte von vorn herein klar gewesen sein, denn an den brillanten Kompositionen ändert das selbstredend gar nichts und darum geht es ja trotz allem in erster Linie. Die Hits werden uns nur so um die Ohren gehauen (Run to the hills, The number of the beast, Hallowed be thy name, Children of the damned) und das waren nur die Songs vom “The number of the beast” Album. Das berühmte Who is who der Metal History also, nur dass dieses Album abseits der eingangs erwähnten Zielgruppe kein Mensch braucht. Warum ich es brauchte? Weil ich mittlerweile zu Kategorie 2 gehöre. Zur Ersten nur bis einschliesslich 1992. Hach, waren das noch Zeiten…

Fazit: Wer noch keine einzige Maiden Platte besitzt bekommt einen guten Überblick über die ersten Jahre der MKII Ära, wäre aber mit sämtlichen Originalen weitaus besser bedient. Sammler und Komplettisten greifen ohnehin zu und hätte ich dieses Album wie geplant ungehört in meine Sammlung eingereiht (da die Songs ja eh schon in und auswendig bekannt sind), hätte ich mir den Ärger über die Remasters auch gleich noch ersparen können. Die hohe Wertung ist einzig und allein der Klasse der Songs geschuldet, denn die lässt sich nun wirklich nicht wegnölen! Der Rest ist reine Geldmacherei. Punkt.

Schalten sie auch beim nächsten Mal wieder ein, wenn es wieder heisst: Meckern mit Akhanarit!

Punkte: 7 / 10


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