Motörhead Kiss Of Death (2006) - ein Review von Fire Down Under

Motörhead: Kiss Of Death - Cover
3
3 Reviews
46
46 Ratings
8.36
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Hardrock, Heavy Metal
Rock: Hardrock, Hardrock


Fire Down Under
03.10.2010 15:30

Ich dachte mir ich höre mir heute mal ein Album an, das ich schon lange nicht mehr gehört habe, und die Wahl fiel auf "Kiss Of Death", MOTÖRHEADs 2006er Output, der mir bei Erscheinen prächtig gefiel und auch allgemein überaus positive Kritiken einfuhr. Was bleibt heute davon übrig? Nun, da mir das Album, wie ich feststellen musste, immer noch sehr gut gefällt und man auch von anderer Seite immer mal wieder lobende Worte über die CD hört, schließe ich daraus, dass es sich bei "Kiss Of Death" vor 4 Jahren nicht nur um einen voreiligen Hype handelte. Dafür hat das Album auch zu viel an Substanz.

Es ist natürlich Eines klar: mit "Ace Of Spades", "Overkill" & Co. hat das hier nichts mehr im Gemeinen - aber zwischen diesen Alben liegen 26 bzw. 27 Jahre, aber jetzt mal ehrlich: wer will denn heute noch den x-ten Ripoff von Songs wie "Ace Of Spades", "The Hammer", "Iron Fist" u.ä. hören? Würde man mit dieser Forderung doch damit genau den (ungerechtfertigen) Vorwurf unterstützen, bei MOTÖRHEAD würde sich alles gleich anhören, insofern hat das was es hier zu hören gibt durchaus seine Daseinsberechtigung. Ob es einem gefällt oder nicht ist halt dann wieder die andere Frage und jedermanns subjektive Einschätzung.

Fest steht jedoch, dass hier 100% MOTÖRHEAD drin ist: was soll man auch Anderes erwarten? Lemmy und seine Kumpanen machen nach wie vor das, worauf sie Bock haben und scheren sich einen Dreck darum was man von ihnen hält. Wie gesagt: es ist halt nicht mehr das selbe (und es ist auch sauberer produziert als die alten Sachen) wie anno 1979, und das ist verdammt gut so, denn es gibt genügend andere Kapellen die alle paar Jahre die selbe Scheibe unter anderem Namen+Songtiteln veröffentlichen *mal ganz unauffällig zu AC/DC schiel*. "Kiss Of Death" ist deutlich vielseitiger und abwechslungsreicher als manch einer das vielleicht vermuten mag. Denn während der Opener "Sucker" ein schönes Brett schiebt, gibts auch mal gemäßigteres wie "Devil I Know", "Under The Gun", melodiöses vom Schlage "Trigger"/"Sword Of Glory", die mittlerweile fast schon obligatorische Ballade "God Was Never On Your Side", wohingegen bei "Be My Baby" ne ordentliche Keule geschwungen wird und "Kingdom Of The Worm" mit einem ungewöhnlichen Songaufbau überrascht. Natürlich sind auch mal ein paar eher mittelmäßige Songs darunter, aber Totalausfälle hat man hier keine zu verzeichnen.

Das limitierte Digipak hat als Bonustrack noch ein gelungenes METALLICA-Cover ("Whiplash"), welches sich nahe ans Original hält, aber trotzdem nach MOTÖRHEAD klingt, also entsprechend dargeboten wird.

Ich geb dem Album mal spontane 8,5 Punkte - ungeachtet des Backkataloges, denn wie oben angesprochen kann man "Kiss Of Death" nicht mit alten Glanztaten vergleichen. Ich finde, MOTÖRHEAD schaffen etwas, was nicht viele Bands können, nämlich sich so weiterzuentwickeln, ohne aber das zu verlieren, was die Band eigentlich im Grunde ausmacht: im Falle MOTÖRHEADs ist es ganz einfach: grundehrlicher, solider Rock'n'Roll mit "Was ihr davon haltet ist uns scheißegal"-Attitüde. So kümmert's mich dann auch recht wenig, dass es anscheinend in gewissen Kreisen die eigentlich nichts mit Metal und Rock am Hut haben, mittlerweile als besonders "chic" gilt, MOTÖRHEAD zu hören, denn davon ist in der Musik nichts zu erkennen.

Wo MOTÖRHEAD drauf steht, ist auch MOTÖRHEAD drin. So soll es sein!

Anspieltipps: Sucker, One Night Stand, Trigger, Sword Of Glory, Kingdom Of The Worm

Punkte: 8.5 / 10


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