Gut, wenn es rein nach der enthaltenen Musik ginge, müsste auch ich für dieses Album wohl mindestens 7,5 oder 8 Punkte vergeben, da bis auf "Wildest Dreams", "Rainmaker", "Bring Your Daughter To The Slaughter" und vielleicht noch die beiden Blaze Bayley Stücke (immerhin zwei der besseren oder besten aus der Phase mit ihm), ausschließlich erstklassige Songs vertreten sind. Allerdings haben Best-Of-Alben ja eigentlich nur dann einen Sinn, wenn die jeweilige Band entweder ansonsten nicht viele erwähnenswerte Stücke Zustande gebracht hat, oder einige Raritäten oder neue (exklusive) Songs enthalten sind.
Letzteres ist hier nicht der Fall - und ersteres natürlich erst Recht nicht, denn Iron Maiden hatten in den 80ern eigentlich fast ausschließlich Hits, bzw. zumindest immer sehr gute Stücke auf ihren Alben (selbst die schwächsten davon stecken "Rainmaker", "Man On The Edge" und das meiste was hier noch von den Songs ab 1990 enthalten ist, locker in die Tasche).
Noch schwerwiegender ist die Tatsache, dass hier bis auf "Brave New World" sogar nur Single-A-Seiten zu hören sind, also genau die Stücke, die ohnehin zu den bekanntesten/am häufigsten gehörten (nicht immer zu den besten) der Band gehören und die man als Fan und Sammler eh schon mehrfach in der Platten-/CD-Sammlung auf verschiedenen Tonträgern hat, teilweise sogar schon auf anderen Best Ofs.
So bleibt abschließend zu sagen, dass "Edward The Great" im Grunde völlig überflüssig ist, bzw. höchstens für verückte Maiden-Sammler, die eh alles von der Band haben müssen, eine Daseinsberechtigung hat.
Leute, die bisher kaum etwas von der britischen Legende kennen (gibt's die hier überhaupt?), und sich einen günstigen Überblick verschaffen wollen, sollten eher zur "Best Of The Beast" oder vielleicht noch "Somewhere Back In Time" greifen (sind beide mit etwas besserer/interessanterer Songauswahl versehen) - oder sich am besten lieber gleich alle Alben der Band aus den 80ern zulegen!
Punkte: 4.5 / 10