Tatsache ist, dass viele Maiden vorwerfen, sie erreichen nach "Seventh Son of a Seventh Son" das Niveau ihrer Klassiker nicht mehr - und zwar Kritiker und Fans gleichermassen. Ach, ist das so? Ich lasse diese These mal so im Raum stehen.
Tatsächlich haben sich Maiden stilistisch weiterentwickelt. Ein Hauch progressiver, ausgewogener und ausgefeilter, aber dennoch mit dem unverkennbaren Klang, den nur die Herren aus England hinkriegen. Zugegeben, die Scheiben der neuen Bruce-Ära brauchen allgemein ein paar Durchläufe, bis sich einem die Perlen offenbaren, die zweifelsohne vorhanden sind! Wem die Zeit zu schade ist, tja, der verpasst es halt - selber schuld.
"Dance of Death" ist nicht die Fortsetzung von "Brave New World", wie sich vielleicht einige erhofft hatten, und es knüpft auch nicht an die ersten Alben an. Nein, "Dance of Death" ist streckenweise agressiver, düsterer, verspielter und etwas poetischer - wenn man das so ausdrücken will.
Musikalisch weiss man von den ersten Klängen hinweg, dass hier eine Band am Werk ist, die perfekt eingespielt ist. Kein Wunder, dass die Stücke live dann mindestens so gut, wenn nicht sogar noch besser klingen!
Heute, im Jahre 2014 - also gut 10 Jahre nach Veröffentlichung von "Dance of Death" - wage ich zu behaupten, dass sich das Album keineswegs hinter den legendären Vorgängeralben zu verstecken braucht. Denn seien wir mal ehrlich: Wer will schon eine Kopie von "Powerslave", "Killers" oder "Seventh Son of a Seventh Son"? Es sind Unikate, genau wie "Dance of Death" eines ist.
10/10 für dieses grossartige Meisterwerk!
Anspieltipps: Die ganze Scheibe. Am besten sich bewusst die Zeit nehmen und ganz abspielen. Und wiederholen...
Punkte: 10 / 10