Necromonkey A Glimpse Of Possible Endings (2014) - ein Review von noiseagain

Necromonkey: Glimpse Of Possible Endings, A - Cover
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9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Progressive Rock



01.08.2014 20:20

Hier gibt es was zu entdecken!

Uff. Diese Musik ist sauschwer zu beschreiben. Aber sie ist super cool! Doch erstmal zu den Fakten. Zwei schwedische Kreativköpfe haben sich hier zusammengetan. Der eine ist Matthias Olsson, ein umtriebiger Musiker mit Passion für den Prog Rock, der aber auch in Orchestern und Big Bands spielt und dessen Hände bei allerhand schwedischer Musikprojekte (PÄR LINDH PROJECT, PINEFOREST CRUNCH, THERION) im Spiel sind. Sein bislang wichtigistes Engagement war sicherlich ÅNGLAGÅRD, die er letzens leider als Schlagzeuger verlassen hat. Der andere ist der etwas weniger bekannte Tausendsassa David Lundberg, bekannt vielleicht als Tastenmann von GÖSTA BERLINGS SAGA.

NECROMONKEY ist ein recht frisches Projekt, das 2013 mit dem Debüt "Necroplex" startete und als Kreuzung zwischen ÅNGLAGÅRD und GÖSTA BERLINGS SAGA beschieben wurde. Ich kenne "Necroplex" jedoch nicht. Was ich auf "A Glimpse Of Possible Endings" höre, hat indes nicht viel mit ÅNGLAGÅRDs Retro Prog zu tun. Und dennoch ist die Musik auf ihre Weise sowohl "retro" als auch "Prog" . "Prog" aber nur wenn man unter "progressiv" nicht unbedingt "vertrackt" und "verschachtelt" versteht. Denn hier geht es in erster Linie um die Erzeugung verschiedenster Sounds. Es gibt eine Fülle verschiedener Geräte, die fantasie-anregende Klänge erzeugen, mitunter sogar aufgrund ihrer Fremdartigkeit verwundert aufhorchen lassen. Die Liste mit den Bezeichnungen dieser Tonerzeuger ist endlos. Fender Rhodes und Moog Taurus sind hier noch die gängigsten Namen, und die Viecher stehen alle in Olssons Roth Händle Studio.

NECROMONKEY scheint die Spielwiese zu sein, sie alle mal erklingen zu lassen. Damit sie auch gekonnt eingesetzt werden, hat man sich eine Reihe von Gästen ins Studio geholt. Und das Ergebnis ist wirklich ganz toll anzuhören. Denn obwohl die die Instrumente teilweise schon steinalt sein müssen (und deshalb "retro"), ist die Musik insgesamt sehr modern und avantgardistisch. Olsson Schlagzeuger ist zwar Schlagzeiger, doch bieten bei NECROMONKEY grösstenteils elektronische Beats den Rahmen für die gewaltigen, euphonischen Klangaufbauten. Bestes Beispiel ist hier der fünfzehnminütige Titelsong, der sich langsam und mächtig steigert. Das ist aber auch die einzige Entsprechung mit dem Begriff "Post Rock", den man manchmal im Zusammenhang mit NECROMONKEY liest. Eigentlich werden hier alle Regeln für den typischen Aufbau eines Songs dieses Genres gebrochen. Keine flirrenden Gitarren. Keine Walls Of Sound. Eher abgedrehte Ansammlung sich ständig verändernder elektronisch-organischer Mischsounds (kein Angst Rocker, Gitarren gibt es hier auch), die sich gegen Ende hin immer höher auftürmen.

Aus der Euphonie wird mitunter eine Kakophonie, die jedoch nie im Chaos endet. Verkopft ist das zwar, aber genial! Ein richtig geile Achterbahnfahrt, dieser Track. Wie das ganze Album. Hier gibt es noch wirklich was zu entdecken, was zuviele Worte vielleicht zerstören könnten. Deshalb stoppe ich und empfehle Suchenden: Zugreifen!

www.powermetal.de, 4.07.2014

Punkte: 9 / 10


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