Balfor Barbaric Blood (2010) - ein Review von walzenstein

Balfor: Barbaric Blood - Cover
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1 Review
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1 Rating
7.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


walzenstein
04.04.2018 14:25

Die Ukraine beherbergt ja so manch gute Band, besonders, was den Black Metal-Sektor angeht, haben die Osteuropäer so einiges zu bieten. BALFOR haben nun schon vierzehn Jahre auf dem Buckel und bringen mit “Barbaric Blood” nach über acht Jahren ihr zweites Album auf den Markt.
Und dieses höre ich nun schon seit Tagen und bin irgendwie hin und her gerissen. Zum einen reißt einen das melodische Schwarzmetall der Ukrainer förmlich mit, zum anderen fehlt mir eine gehörige Portion Aggression in der Musik.

Nach einem recht durchschnittlichen Synthie-Intro, beginnen BALFOR recht frostig, ihren Black Metal an den Mann/Frau zu bringen. Anfangs fühlt man sich etwas an SATYRICON erinnert, was aber spätestens nach einer Minute vorbei ist, denn Sänger Thorgeir Berserk klingt stark nach Shagrath von DIMMU BORGIR. Und auch wenn sich die Stimmen stark ähneln, versuchen BALFOR nicht, ihre norwegischen Kollegen zu kopieren. Im Gegenteil; denn Keyboards sucht man hier vergebens und dadurch wirken die Ukrainer frischer, da hier auf übertriebenen Bombast verzichtet wird.

Als erster Song, der regelrecht positiv hervorsticht, möchte ich “Shadow Of My Raven Wings” nennen. Zumeist im Midtempo, wirkt dieser Track wirklich noch am aggressivsten, besonders wenn es in die Blastattacken geht, zeigen BALFOR, dass Melodie und Aggressivität durchaus kombinierbar sind. Auch beim folgenden “In A Thunder Of Ancient Glory” beginnt es ziemlich brutal, was aber vorwiegend an die gut eingesetzten Doublebass liegt und dann zu einem sehr atmosphärischen Song wird, der noch lange im Kopf hängen bleibt.
Dann bin ich verwirrt. Der fünfte Track “Pure Barbaric” ist haargenau der selbe Song, wie der zweite Track “Behold My Hate”. Ist das ein Versehen des Labels oder hauen uns BALFOR hier übers Ohr?
Keine Ahnung. Fakt ist, dass “Barbaric Blood” ein wirklich nettes Album mit einer Menge guter Melodien ist. Mein Highlight ist der Rausschmeißer “The Perfect Fire”, bei dem auf hohe Geschwindigkeiten gänzlich verzichtet wird und eine wunderbare Gitarrendichte hat. Zudem kommt Sänger Thorgeir Berserk hier zu seinem gesanglichen Höhepunkt, indem er hier cleane Vocals übernimmt und das sogar richtig gut kann, was ja nicht unbedingt Usus im Black Metal ist.

“Barbaric Blood” ist ein wirklich nettes Album geworden, das zwar nicht wirklich aggressiv ist, aber dafür durch geile Melodien besticht. Eine Mischung aus SATYRICON und DEKADENT mit der Stimme von DIMMU BORGIR … das passt wohl am ehesten, wenn man Vergleiche ziehen will.
Die Produktion ist absolut sauber und passend zur Musik. Ich bin mir sicher, dass BALFOR ihren Weg gehen werden.

Punkte: 7.5 / 10


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