Schon mit dem Opener zeigt man sich vielseitig und platziert sich ziemlich in der Mitte zwischen Black Metal und Death Metal. Natürlich hat man sich vieles stilistisch von den Großen der eigenen Heimat abgeschaut, variiert jedoch gekonnt mit HYPOCRISY-Anleihen ('Divide Et Impera'), NILE-Harmonien ('Legion') und den Dissonanzen von IMMOLATION ('The Edge'). Dann vermischen NORRHERN PLAGUE das Ganze noch mit ein wenig IMMORTAL oder auch MARDUK ('Reign Mother War') und schmücken die Kompositionen mit atemberaubend schönen Lead-Melodien. Dieses Musik-Gulasch liest sich vielleicht eigenartiger, als es tatsächlich klingt und wird von Death- bis Black- über Progressive Metal-Interessenten viele zufriedenstellen, wenn nicht sogar begeistern. Ich für meinen Teil bin mehr als zufrieden, wenn auch nicht komplett begeistert, was dem Umstand geschuldet sein dürfte, dass ich fast jeden Tag tolle neue Bands auf dem Tisch habe, die meiner Aufmerksamkeit bedürfen. Nach wie vor gilt, dass der Musikmarkt viel zu übersättigt ist und die Leute gar nicht wissen, in welche Band sie denn nun ihre Moneten investieren sollen. Frustriert greifen viele immer noch zu Altbewährtem. Hoffentlich läuft das bei NORTHERN PLAGUE nicht auch so, denn anstelle von überflüssigem Plastik-Scheiß bieten die Polen noch Musik, die man richtig genießen kann.
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Punkte: 8 / 10