Nach einem stimmungsvollen Konzertgittarren-Intro geht es nahtlos in ein spannungsvoll arrangiertes Instrumental mit tänzelnden Rhytmen – wie es Dream Theater auf dem letztem Album in der Qualität nicht mehr hinbekommen haben - über. Im darauffolgendem „The Armageddon Machine“ schafft die Band das Kunststück, gleichzeitig sowohl vertrackt als auch eingängig zu klingen. Dies liegt an den Gesangslinien des Sängers Martin LeMar, an denen man sich beim Hören wie an einem Brückengeländer beim Überqueren eines Wildwasserflusses entlang hangeln kann. Überhaupt glänzt der Vokalist mit vielseitigem Stimmeinsatz, von gefühlvollem Gesang bis zu Thrash-Metal Shouts reicht seine Bandbreite. Besonders beim balladesken, aber dennoch dynamischen „The Silver in Gods Eye“ läuft er zur Höchstform auf. Im dem gleichnamigen römischen Gott gewidmeten „Janus“ erzeugen Mekong Delta eine mystische Stimmung und reizen die Laut-Leise-Dynamik so richtig aus. Es folgt ein weiteres dynamisch verspieltes Instrumental ehe man zum Schluss mit „Hinsight Bias“ und „Mutant Messiah“ zwei heftige Stücke auftischt, die aus der Frühphase der Band stammen könnten. Letzterer Song beginnt mit Handystörgeräuschen und Radioeinblendungen, bis jemand die Geräte ausschaltet und die Prog-Thrash Riffwalze heranrollt. Auch jene Songs warten mit packenden Gesangsmelodien auf und setzen sich ab dem zweiten bis dritten Hören allmählich im Hirn fest, vorausgesetzt man hört konzentriert zu.
Insgesamt haben wir es mit einem meisterhaften, eigenständigem, vielschichtigen und mit viel Raffinesse komponierten Progressive-Metal Werk zu tun, das bei jedem weiteren Durchgang immer weiter wächst. Jede Wertung unter 9,0 von 10 Punkten wäre eine Beleidigung!
geschrieben für FFM-Rock
Punkte: 9 / 10