Gentrification Deviance (2014) - ein Review von Akhanarit

Gentrification: Deviance - Cover
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1 Review
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1 Rating
6.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Melodic Death Metal, Thrash Metal


Akhanarit
24.07.2014 06:58

GENTRIFICATION aus Berlin haben sich 2008 gegründet und veröffentlichten im Jahre 2013, ein Jahr nach einem ersten Lebenszeichen in Form einer EP ("Part Of The Process"), ihr Debütalbum "Deviance". Geboten wird eine Mixtur aus reichlich Death/Thrash und einigen Spritzern Metalcore. So weit, so gewöhnlich. Doch GENTRIFICATION verfügen zur Abwechslung mal über eine Fronterin, was im Extreme Metal-Sektor immer noch nicht so üblich ist, da das männliche Geschlecht (statistisch gesehen) immer noch überlegen ist. Lena ist hier meiner Meinung nach auch das Aushängeschild der Band, denn sie macht ihren Job durchaus ordentlich. In gewissen Passagen ('Darkest Hour') klingt sie gar ein bisschen fieser als Angela Gossow (ARCH ENEMY). Schade, dass man ausgerechnet bei 'Emancipate' heraushören kann, wie sehr das Growlen sie anstrengt. Es fehlt etwas an Souveränität. Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich das gesamte Album leider eher mittelmäßig bis unspannend finde. Die meisten Riffs klingen, als hätte man sie schon tausendfach bei anderen Bands gehört und auch die Produktion erscheint mitunter etwas matschig. Besonders die Drums verloren bei den Aufnahmen etliche Energielevel, was sich allerdings in der Live-Situation negieren dürfte. Als ganz groben Schnitzer will aber noch den Hidden/Bonus-Track 'Blood Circle' in der Gentrified-Version erwähnen. Hier versucht man sich eher mal an rockigen Klängen und Lena begibt sich in cleane Gefilde. Ganz böser Fehler! Allein beim Gesang rollen sich bei mir mindestens acht Zehennägel synchron nach oben. Hier kann man dann nur von Glück sprechen, wenn man "Deviance" auch in einer Version ohne Bonus-Track auftreiben kann. Dann muss man nicht darauf achten, die Scheibe noch vor Beginn des Trauerspiels abzuwürgen.

Die Aufmachung von "Deviance" ist übrigens recht edel geworden, um auch mal wieder etwas Positiver zu werden. Das Digipack ist durchgehend in düsteren Farben gehalten und eine nummerierte Banderole rundet das Paket für das Sammlerherz stilvoll ab. Die Band präsentiert sich zudem recht öko ... pardon ... naturverbunden. Weist sie doch extra darauf hin, dass dieses Digi aus recyceltem Altpapier hergestellt wurde und wenn man sich nur mal Songtitel wie 'Emancipate' oder 'First World Collapse' anschaut, dürfte jedem klar sein, wohin die Reise gehen soll. Zusammenfassung: Der Mensch ist das übelste aller Tiere und macht die schöne grüne Welt kaputt. GENTRIFICATION wollen eben eine Message rüberbringen. Ob ihr das nun sympathisch findet, müsst ihr jedoch selber entscheiden. Meinetwegen könnten auch Asbest-Späne im Booklet verarbeitet worden sein, wenn nur dafür die Songs endlich zünden würden. Ganz nett, aber weit entfernt von essentiell. Von daher absolut kein Pflichtkauf.

http://bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=6140

Punkte: 6.5 / 10


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