Fake Idyll Genome Of Terror (2014) - ein Review von noiseagain

Fake Idyll: Genome Of Terror - Cover
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1 Review
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9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal



30.03.2014 17:42

Mit großen Augen schaut das Tier auf dem Cover einen an. Ein staunender Gesichtsausdruck liegt auch auf dem Gesicht des Rezensenten. Was ihm hier entgegen tönt, ist eine Dreiviertelstunde höchst kreativer und untersaltsamer, extremer Metal. Ein kurzer Blick auf das Backcover zeigt einen No-Vocals- Warnbutton und originelle Songtitel, die gleich den Eindruck vermitteln, dass man es hier mit einer Band mit Humor und Grips zu tun hat.

So einige relevante Organismen der metallischen Phylogenese werden hier im Namen des Schreckens gentechnisch manipuliert. Von Djent isoliert man sich einige Rhythmen und verschobene Riffs, kreuzt jedoch ihre innewohnende anstrengende Komplexität weitestgehend aus. Vom Sludge isoliert man sich manchmal die Zähigkeit, jedoch nicht die klangliche Dreckigkeit, denn die Klang-Gene der Gitarren wurden eher nach der NEVERMORE-Methode isoliert und mit todesmetallischer Tiefstimmigkeit angereichert. Auch Black-Metal-Viren injizieren ihr Erbgut in Form schneller Drums mit Blast-Beats und majestätischer Melodien. Und eine paar Elemente fremdartigerer Wesen finden im Terrorgenom ihren Platz: Mit Hilfe der BLOTTED-SCIENCE-Technik erwirbt man sich schräg-vertrackte Spielkunst mit filigranen Gitarrenleads, und am anderen Ende der sonischen Sphäre verirrt sich DNA der Schwebfliege in die Musik. Doch kaum ist man im Geiste schwebend entflogen, sorgen schwere Industrialbeats für einen mentalen Bauchplatscher.

Und was tragen hier noch die FAKE-IDYLL-eigenen Gene bei? Nun, die Produkte ihrer Expression erzeugen die wichtigen Trägerelemente, die diese bunte Mischung zusammenhalten. Und das sind großartige, hoch einprägsame Melodien, die immer exakt zum richtigen Zeitpunkt kommen, nämlich dann, wenn man als Hörer meint, in diesem vielfältigen rhythmischen Geflecht den Faden zu verlieren. Das ist große Kunst, eingebettet in eine sehr gute, moderne Produktion, die ganz ohne Protz und Prunk auskommt. Ein Schlagzeug, ein (oft verzerrter) Bass und eine Gitarre (plus hin und wieder ein paar kleine Samples), spielen ehrliche Musik in reinster Form, die sicher auch live so klingen wird. Und das Ding drückt ohne Ende, ihr könnt euch damit also die Rübe von den Schultern bangen. Denn Metal bleibt Metal, auch wenn er im metallogenetischen Stammbaum in Form von FAKE IDYLL eine besonders verrückte Lebensform hervorgeracht hat. Richtig geil ist das!



http://powermetal.de/review/review-Fake_Idyll/Genome_Of_Terror,23795,23683.html

Punkte: 9 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

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