Thyruz Diseblot (2010) - ein Review von walzenstein

Thyruz: Diseblot - Cover
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1 Review
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1 Rating
7.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


walzenstein
06.04.2018 10:08

THYRUZ aus dem idyllischen Eidsvoll in Norwegen existieren mittlerweile seit elf Jahren und bringen nun mit “Diseblot” ihr zweites Full-Length-Album heraus. Sie gehören zur unbekannteren Gattung der norwegischen Black Metal Szene, sind aber nicht minder fleißig. So waren sie z.B. Anfang diesen Jahres als Liveband bei einer Tattoo-Convention in Bangkok und haben bereits zwei professionelle Video-Clips am Start.
Bekanntheitsgrad haben sie bisher in der Szene evtl. erreicht, als sie bei einem Promoshoot von Unbeteiligten des Bankraubes bezichtigt wurden und von der hiesigen Polizei erstmal festgenommen wurden.

“Diseblot” fängt vielversprechend an. Eine Gitarrenwand mit interessantem Riffing, durchgehende Doublebass und die eigenartigen Vocals von Hedin Varf. Ja, schon allein durch die Stimme vom Shouter haben THYRUZ ihren ganz eigenen Stil. Knarzig, keifend und bösartig. Ungewöhnlich geht es weiter mit “Vargaate”. Dämonischer Monolog und dissonante Gitarren bringen den Song leider nicht über Durchschnitt, auch wenn er unerwartete Momente hat.
Nach dem kurzen naturverbundenen Interludium “Blot”, wo ein Mensch im Schnee stampft und auf Jagd ist, beginnt “Circle Of Eternal Flames” mit kraftvollem Black Metal und frostigen Gitarren, bevor es schon fast melancholisch wird mit dem Anfang von “Realm Of Darkness”, der dann aber ziemlich schleppend fortgesetzt wird. Das bleibt nicht von Dauer, denn THYRUZ gehen auch hier in den Highspeed. Das Drumming ist wirklich solide und wer in den Genuss kam, die Band bei einem ihrer drei Live-Gigs in Deutschland mal zu erleben, der kann bezeugen, dass die Band wirklich was drauf hat. Die Drums auf Platte könnten aber durchaus etwas mehr in den Vordergrund gestellt werden.
Mit “Omnious Vocation”, zu dem THYRUZ auch ein überaus geiles und ansprechendes Schwarz-Weiß-Video gedreht haben, kommt mein absolutes Highlight dieser Scheibe. Irgendwo zwischen älteren IMMORTAL und SATYRICON angesiedelt, gibt es hier puren Black Metal mit ein paar akustischen Einsprengseln. Die folgenden Tracks “Spiritual Mass” und “Silver Haze” können zwar an “Omnious Vocation” nicht ganz anschließen, haben aber dennoch ihre Momente. Hier ist “Silver Haze” der bessere Song von beiden. Highspeed trifft auf verworrene Gitarrenläufe.

THYRUZ werden sich immer treu bleiben. Sie folgen keinem Trend und ihr Kind ist und bleibt THYRUZ. Es gibt hier und da doch so einige Schwachstellen und somit schaffen es THYRUZ nicht, ein komplettes Album rauszuschmeißen, das ausschließlich Höhepunkte enthält, aber dennoch hat “Diseblot” seinen Reiz.
Und wenn Bands wie MATHYR, MORIBUND OBLIVION oder AASKEREIA über THYRUZ sagen, dass sie gar kein Corpsepaint und Maskerade benötigen, da sie gute Musiker sind und die Musik für sie spricht, dann kann ich dem nichts hinzufügen.

Punkte: 7.5 / 10


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