Boston Life, Love & Hope (2013) - ein Review von frankjaeger

Boston: Life, Love & Hope - Cover
4
4 Reviews
13
13 Ratings
5.85
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock


frankjaeger
07.12.2013 20:53

Bombastisch, aber angestaubt.

Ein ganz großer Name des Melodic Rock schaut mal wieder vorbei und bringt doch tatsächlich das lang ersehnte sechste Studioalbum mit! Neues Futter, damit man für die regelmäßigen Touren etwas Abwechslung hat, oder tatsächlich ein echtes Bandwerk? Schwer zu sagen. Immerhin arbeitet man wohl schon seit einer Dekade an besagter Scheibe, so dass sicher nicht von einer einheitlichen Linie gesprochen werden kann. Wie also ist das Album einzuordnen?

Zum einen ist BOSTON natürlich in den seichten Gewässen des Rock zu finden, mit Plüsch und Zuckerguss. Ich hatte spätestens seit dem Freitod von Brian Delp, dem Originalsänger der Band, und trotz der Tournee mit Michael Sweet nicht mehr damit gerechnet, dass es dieses Album überhaupt jemals geben würde, und nach "Corporate America" auch nicht mit einem Anschluss an die legendären Großtaten der Siebziger. So gesehen ist "Life, Love & Hope" auch keine Enttäuschung geworden, denn genau an dieser Stelle setzt es an, mit typischen BOSTON-Melodien und –Harmonien, nur klingt das Ganze irgendwie altbacken. Da ist ein Sound wohl gehörig in die Jahre gekommen!

Was die Herren hier abliefern, hat Hand und Fuß. Die jahrzehntelange Erfahrung ist zu spüren, allerdings auch, dass ihr Stil mit heutigen Mitteln schnell überproduziert klingt, und diesen Vorwurf muss man ihnen in diesem Fall machen. Die übertriebenen Chöre des Openers weisen da gleich in die Richtung, die man auch im Laufe des ganzen weiteren Werks nicht verlässt. Dadurch wirkt alles rund, zahnlos und auch mal austauschbar, weil der Charakter fehlt, der die einzelnen, soliden Songs unterscheidet und zu guten Tracks macht. Dass man gleich an zweiter Stelle obendrein einen Song von "Corporate America" neu aufgenommen hat, ist auch eine eher seltsame Entscheidung. Später kommen noch zwei weitere Neueinspielungen. Zehn Jahre reichten also gerade einmal für sieben Songs und ein Instrumental?

BOSTON klingt authentisch und ehrlich, aber der Zahn der Zeit hat stark am Sound der Ostküsten-Kombo genagt. Dazu die fragwürdige kompositorische Entscheidung der Wiederverwendens älterer Songs. So bleibt leider nichts anderes übrig, als "Life, Love & Hope" mit einem bedauernden Kopfschütteln ins Mittelmaß einzuordnen. Schade, aber ein 'More Than A Feeling' schreibt man eben nicht jedes Jahr. Egal, wie sehr man es versucht, wie beispielsweise hörbar in 'Didn't Mean To Fall In Love'. Und das klappt dann beim zweiten Mal auch nicht besser.

Ich hatte mir mehr erhofft.

(http://powermetal.de/review/review-Boston/Life__Love__Hope,23432,23353.html)

Punkte: 6 / 10


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