Das ist etwas, das sie auf "In the Minds of Evil" zum Glück wieder ausgebessert haben. Die monotonen Gitarrenabläufe und die Drum-Computerähnlichne Highspeedsnares sind wenigstens groovigeren Hauptpassagen gewichen, die teilweise um Tempowechsel erweitert werden. Die auf "The Stench of Redemption" einfach mal komplett fehlplatzierten Melodicgedudel können hier, wenn überhaupt mal welche vorkommen, nochmal etwas für Abwechslung sorgen, da sie die ohnehin schon vor Power strotzenden Grooves nochmal ein wenig ergänzen und für das Gehör wie ein akkustischer Arschtritt klingt.
"In the Minds of Evil" ist für mich von den letzten 5 Alben zumindest das bisher beste, was zugegeben keine große Leistung ist. Allerdings finden sich die Hauptelemente der letzten Alben hier in einer guten und hörbaren Mischung wieder. Natürlich kann ich auch nachvollziehen, warum man von diesem Album als Deicide-Liebling enttäuscht sein dürfte. Schließlich sind Deicide für ihre komplett unkonforme Art bekannt geworden, mittlerweile orientieren sie sich eher in Gefilden, in denen bereit genug andere Death Metal Bands dominieren und ihre Sache besser machen. Aber dass "In the Minds of Evil" den frühen Werken von Deicide nicht das Wasser reichen kann, das sollte keinen verwundern, da könnte man sich auch beschweren, dass "Death Magnetic" nicht die Fußstapfen von "Ride the Lightning" füllt. In diesem Sinne kann ich 8 Punkte ohne Bedenken oder bestimmte Fanboni für die Band zücken. Sympathiebonus würde es im Falle Deicide sowieso nicht geben, würde ich die Haltung der Band, oder zumindest Benton noch mitbewerten, gäbe es eher Abzüge bis zum abwinken.
Punkte: 8 / 10