Los geht es mit dem stimmungsvollen „Kids“, welches mich mit seinem feinen Marschrhythmus, verträumter Instrumentation und superbem Harmoniegesang gleich zu fesseln vermag. Ein Start nach Mass, welcher die Qualitäten von Moon Safari auf den Punkt bringt. „Too Young to Say Goodbye“ weiss das Niveau ohne Problem zu halten und erweist sich als typischer (im besten Sinne des Wortes) Rocker der Schweden. Mit „Mega Moon“ folgt danach die erste grosse Überraschung des Albums. Moon Safari zeigen sich von ihrer experimentellsten Seite und wagen sich sogar in Queen-esque Gefilde. Mutig und spannend. Der anschliessende Track „Barfly“ startet mit einem rockigen Riff und entpuppt sich schliesslich als absoluter Ohrwurm. Exzellent! Die zweite Hälfte des Albums vermag dieses hohe Niveau durchaus zu halten. Mit „Sugar Band“ nehmen Moon Safari sogar ihre Kritiker aufs Korn.
Fazit: Die sechs Schweden haben ihren eigenen Stil definitiv gefunden und perfektioniert, d.h. die Kompositionen sind fokussierter geworden und kommen schneller auf den Punkt. Dabei geht die Ideenvielfalt jedoch nicht verloren. Das melodische Feuerwerk, welches Moon Safari auf ihren Alben entzünden, sucht seinesgleichen. Man mag ihren Sound als zu „süss“ empfinden. Für mich sind Moon Safari schlicht die Prog-Band, welche musikalische Tiefe und Raffinesse nicht unbedingt mit psychischen Abgründen gleichsetzen muss. Die Herren wirken absolut bodenständig und singen über Liebe und Enttäuschung – dies jedoch immer mit einer Prise Hoffnung. Musikalischer Anspruch verbunden mit Freude und umwerfenden Melodien, das sind für mich Moon Safari. Ich freue mich bereits auf Vol. 2....
Punkte: 9 / 10