"Der verlorene Sohn ist zurück [...]"
Gemeint damit ist Brian "Head" Welch, welcher sich vor Jahren von Korn trennte um seine Probleme zu bekämpfen, er wandte sich dem Christentum zu und startete ein Soloprojekt.
Durch diverse Umstände kam ein Gig mit Korn zustande und -ZACK- war er wieder dabei.
Das Album steht laut Band, quasi unter dem Motto "Back To The Roots" und soll an alte Tage anknüpfen. Die Fans der ersten Stunde haben sich sicher gefreut, bzw. freuen sich jetzt beim Lesen dieser Zeilen, doch muss ich hier leider die Vorfreude nehmen, dazu ein paar triviale Informationen:
- Korn gilt als Mitbegründer des "Nu Metal" welcher Elemente des Hip Hopps und des Metals miteinander vereint.
- Auf ihrem letzten Album wagten Korn einen großen Schritt und experimentierten mit (der grad in Mode gekommenen Musikrichtung) Dubstep, ein Genre, was der Grobmotoriker dem Technogenre zuordnen würde.
- Da Jonathan Davis (Sänger) wohl großen Gefallen an dem Dubstep während der Arbeiten an " The Path of Totality" gefunden hat, gründete er sein Projekt "Killbot" welches ein Dubstep Projekt ist.
Und genau das merkt man an dem aktuellen Long Player "The Paradigm Shift". Es ist sicherlich sehr viel roher, als die Vorgänger und erinnert im wesentlichen an alte Tage, doch wurde die Hip Hopp Elemente beinahe alle gegen Dubstep Elemente ausgetauscht und auch wenn das Album (wie schon erwähnt) im wesentlichen roher wirkt, hat es irgendwie an Biss verloren.
Als die erste Singleauskopplung "Never, Never" veröffentlicht wurde, stand als Kommentar darunter, die Band solle sich dann doch ab jetzt in "PopkoЯn" umbenennen, was eventuell den ein oder anderen zum Schmunzeln bringt, aber dennoch nicht grad falsch ist.
Mein Eindruck von der Scheibe ist im allgemeinen erst mal ganz gut, die Band besinnt sich wider auf ihre alten Wurzeln zurück, aber macht keinen krassen Schnitt, sondern "faden" aus dem Dubstep Modus langsam rüber, die Veränderung ist weiterhin im vollen Gange und es klingt nicht grad "wie schon mal gehört". Natürlich ist ein gewisser Wiedererkennungswert vorhanden, was aber wohl zu einem großen Teil an der markanten Stimme von Sänger Jonathan Davis liegt.
Das einzige was mir hier wirklich fehlt, wäre einfach mehr Biss/ Aggressivität um das, was die Band rüber bringen will, einfach noch mehr zu unterstreichen.
Wer ein Fan der alten Korn Alben ist, aber auch auf Entwicklung steht, kann hier zugreifen, auch wer das Vorgänger Album mochte, ist hier nicht verkehrt. Knallharte "erste Stunde Fans" werden hier wohl (wie wahrscheinlich auch beim Vorgänger) weniger ihre Freude dran haben.
written by: http://metalap.jimdo.com
Punkte: 7.5 / 10