Denn was als erstes an diesem Album auffällt, und weshalb es auch auf meiner Einkaufsliste stand, ist das wirklich schöne Cover. Der Rest des Artworks ist ebenfalls sehr gelungen und lädt dazu ein sich während des Musikgenusses intensiv damit zu beschäftigen.
Musikalisch betrachtet zeugt als erstes die enorme Bandbreite an Einflüssen davon, dass man es nicht mit einem x-beliebigen Release zu tun hat. Es werden Inspirationen aus den verschiedensten Genres effektiv genutzt. Sei es Heavy Metal, breitbeiniger Rock oder filigrane Prog-Strukturen. Insbesondere Disillusion zu Gloria-Zeiten gehen als erstes durch den Kopf.
Da nun aber nicht die visuellen Reize diese Scheibe ausmachen sondern die Musik, fällt auf, dass der Metal-Anteil dieser Scheibe größtenteils nur in den Refrains und instrumentalen Abschnitten eingesetzt wird. Und wirklich unappetitlich ist, dass Sänger leider nicht für die größtenteils ruhigeren Momente geschaffen ist. Er klingt in etwa wie Kurt aus der TV-Serie Glee. Glanzpunkte des Albums sind vor allem die Songs, in denen die tiefen Stimmlagen zur Verwendung kommen. Leider zu wenig um die Chose zu retten.
Haken hätten auch ruhig beachten dürfen, dass in der Kürze die Würze liegt. Die 5 längsten Lieder hätten wahrscheinlich mit der Hälfte der Spielzeit überzeugt (In Memoriam). In diversen Songs kommen auch Stellen vor, bei denen ich mich nur noch an die Sesamstraße erinnert fühle (bspw. in Atlas Stone ab ca.2:45, Cockroach Kings). Nur ernstnehmbar, wenn man auf den schwärzesten britischen Humor (oder eben auf Sesamstraßen-Metal) steht.
Bonuspunkte gibt es für das gelungene Cover und allgemein für das Artwork der CD.
Die Lyrics sind ebenfalls gut gelgungen. Die Produktion ist, für die Anzahl und Auswahl der eingesetzten Instrumente, sehr passend und gibt allen Instrumenten genügend Raum.
Auch wenn das Album im Gesamteindruck ziemlich schwach ausfällt, gibt es auch hier einen wirklich guten Song (a.k.a. Anspieltipp): In Memoriam
3,5/10
Punkte: 3.5 / 10