Ekos Luz Interna (2012) - ein Review von noiseagain

Ekos: Luz Interna - Cover
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9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Art Rock, Progressive Rock



10.10.2013 08:34

Mein Review auf Powermetal.de vom 28.06.2013:

EKOS ist eine junge Prog-Band aus Mexiko, einem Land, das nicht unbedingt berühmt für seine Progszene ist, wobei ein Kenner vielleicht mit ELFONÍA vertraut sein könnte. Und dieser Kenner darf sich nun gleich noch die Debut-CD "Luz Interna" (Das innere Licht) von EKOS auf den Zettel schreiben, denn diese Eigenpressung ist wirklich beachtlich geworden. EKOS' Musik ist zwar klar von PINK FLOYD beeinflusst, hat aber genug eigene Prägungen, um sich deutlich von einem PINK FLOYD-Klon abzusetzen.

Das Reizvolle an vielen in Eigenregie aufgenommenen Alben ist, dass der Sound weniger geschliffen wirkt und echter klingt. Bei solchen Produktionen kommt es noch wirklich auf das Spielkönnen und das erzeugte Feeling an. Und "Luz Interna" klingt in der Tat fast, als wäre es live aufgenommen worden, ohne Overdubs, Spurendopplungen und ähnlichen Schnickschnack. Das ist schonmal anders als bei PINK FLOYD, die schon in den Siebzigern große Studiozauberer waren. Eine weiterer für mich sehr löblicher Aspekt ist der Gesang in Landessprache, ein Job, den sich Gitarrist Jesus Torres und Keyboarder Ana Camelo teilen. Ähnlich wie bei PINK FLOYD agieren die Stimmen eher im Hintergrund, untermalen die Atmosphäre der Songs, überraschen aber in besonderen Momenten immer wieder mit fast ohrwurmig anmutenden Melodien. Die Musik selber ist eine sehr wohlige Mischung aus feinsinnigem, meist melancholischem Art Rock, der mal lange ausschweifen kann, aber auch hin und wieder in halsbrecherische Instrumentalpassagen mündet. Hier duellieren sich dann Leadgitarre und Old-School-Tastenmonster, als gäbe es ein Wettrennen um die Goldmedaille im Dauerproggen oder Aus-der-Hölle-Flüchten ('La Huida Del Infierno'). Sicher laufen dabei auch EKOS amerikanische Geistesbrüder ASTRA mit, an deren Musik manches bei EKOS erinnert, wobei EKOS hin und wieder sogar in progmetallische Regionen vordringen kann.

Die Highlights der Scheibe sind der von herrlich waberigen Psych-Synthies und einer wundervoll-feierlichen Trauermelodie gekrönte Titelsong, die auf faszinierende Weise an ARCHIVE ("Again") erinnernde PINK FLOYD-Gedächnisnummer 'Rosto Oculto' (Verstecktes Gesicht) und der abschliessende Zwanzigminüter 'Apocalipsis', die "prog as prog can be" liefert: vertraümt, eskapistisch, verspielt, ausufernd und grenzenlos.

"Luz Interna" von EKOS ist also ein weiteres Beispiel dafür, wie wertvoll es sein kann, im Untergrund zu wühlen und diesen auch zu unterstützen. Ich denke, "Luz Interna" könnte für ein kleine Auswahl an Liebhabern zu einer Perle werden.

Punkte: 9 / 10


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