Als ich das Album dann hörte, stellte sich sehr schnell Ernüchterung ein, denn das Gebotene weist zwar diverse tiefe Growls auf, bedient sich aber viel mehr Black Metallischer Klänge und streift das Melodic Death Metal-Genre mehr am Rande. Am schlimmsten finde ich auf ILIAC THORNS Debüt-Album "IT" aber die grausame Produktion. Für einen derartigen Rumpelsound sollte man sich in der heutigen Zeit eher schämen als mit Authentizität hausieren zu gehen, verschwimmt das Gesamtbild doch meist in einem ohrenunfreundlichen Soundmatsch. Ich will den Finnen ihr Können an den Instrumenten gar nicht absprechen, aber wie will man aus dem Einheitsbrei herausstechen, wenn man den Hörern dafür Soundbrei um die Ohren haut? Ein paar nette Melodien sind sicherlich vertreten und auch die Momente, bei denen die angepriesenen tiefen Growls zum Zuge kommen, wissen durchaus zu gefallen, doch auch diese gehen in dem Klang-Morast etwas unter, so dass man hier auch nicht wirklich von einem Hörgenuss sprechen kann. Was dem Ganzen dann die Krone aufsetzt ist das Ende von 'Kammiovärinä'. Hier hört man (wie originell, schon dutzendfach gehört) das berühmte Piepen langsam werdender Herzschlagtöne. Wenn es zum Stillstand kommt, schmerzen aber nur die Ohren (erst Recht, wenn man "IT" laut unter Kopfhörern durchhört) und man ist sich nun sicher, dass man auf keinen Fall einen Tinnitus mit sich herumschleppen möchte. Nennt mich untrue oder verwöhnt, aber dieses Album ist weit entfernt von einer Sternstunde. Kaufempfehlung? Nur für Fans räudiger Produktionen und Rumpelsound-Liebhaber. Der Rest sollte die Finger davon lassen.
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Punkte: 6.5 / 10