Creed Weathered (2001) - ein Review von Kubi

Creed: Weathered - Cover
2
2 Reviews
17
17 Ratings
8.12
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Nu Metal
Rock


Kubi
03.06.2008 07:01

CREED (http://www.creed.com) haben für "Human Clay" mehr Gold- und Platinauszeichnungen bekommen als andere Bands Alben verkaufen. Mehr als 10 Mio.(!) Silberlinge gingen alleine in den USA über die Theke. Damit avancierte "Human Clay" zu einem der meistverkauften Album aller Zeiten im Land der unbeschränkten Möglichkeiten.

Woran das lag? Zum einen haben CREED den Grunge wiederbelebt, zum anderen die richtige Mischung aus Mainstream-Balladen ("Higher", "With Arms Wide Open") und heftigeren Rockern gefunden ("What If?") gefunden. Dass es auch diverse Füller gab, fiel da kaum auf. Hinzu kommt, dass die Band völlig ohne Skandale auskam und zu guter letzt wurden sie von MTV und Konsorten bis zum Erbrechen promotet.
Wie hoch die Erwartungshaltund und der Druck zum sehnsüchtig erwarteten neuen Werk "Weathered" war, kann man sich wohl ausmalen.

CREED zeigen sich davon allerdings sichtlich unbeeindruckt und strecken erst einmal allen den ausgestreckten Mittelfinger entgegen. Der Opener "Bullets" ist extrem sperrig, sehr noisy und mit verzerrten Vocals versehen. Macht den Einstieg in das Album extrem schwer. Auch der "Freeedom Fighter" ist ein ziemlich sperriger, kurzer, aber dynamischer Rocker.

Mit "Who's Got My Back?" geht es ungewöhnlich weiter. Von einem Indianergebet umrahmt, kriegen wir eine extrem atmosphärische und dynamische Ballade in epischer Breite geboten. Knapp achteinhalb Minuten lang ist der Song und eine echte Granate. Beeindruckend.
"One Last Breath" ist dann die erste Nummer, die MTV-kompatibel ist. Eine schöne, sich steigernde Ballade, mit sentimentalen Text und dezent eingesetzten Streichern. So sind Scott Stapp (v.) und co. groß geworden. In eine ähnliche Kerbe schlägt das folgende "My Sacrifice", das auch als erste Single ausgekoppelt wird. Auch hier überzeugt vor allem der einfühlsame Chorus. "Stand Here With Me" rockt dann wieder munter drauf los. Dynamisch, eingängig und mit dem markanten Gesang von Stapp im Mittelpunkt. Ja, richtig gelesen: markant! Auch wenn er Eddie Vedder (PEARL JAM) nicht unähnlich klingt. Aber im Gegensatz zu seinem Kollegen klingt Scott Stapp nicht ganz so weinerisch und packt in meinen Augen auch etwas mehr Facetten in seine Stimme. Dies beweist er auch bei den folgenden Halbballaden "Weathered" und "Hide", die beide auch locker als Single durchgehen würden. Als solche würde sich auch das wunderschöne "Don't Stop Dancing" gut machen. Mit dezent eingesetzten Chören und weiblichen Backgroundvocals läuft mir hier glatt eine Gänsehaut über den Rücken. Richtig toll!
Das abschließende "Lullaby" ist eine schöne akustische Ballade, die das Album würdig abschließt.

Fazit: CREED haben einen exzellenten Nachfolger zu "Human Clay" eingespielt. Der einzige Kritikpunkt könnte sein, dass die zweite Hälfte zu schmusig ausgefallen ist. Mir persönlich gefällt "Weathered" besser als "Human Clay", weil die Band nun mal ihre Stärken in ihren ruhigen Momenten hat. Und die Qualität der Songs dürften nur Ignoranten verkennen.

Anspieltipps: Who's Get My Back?, One Last Breath, Weathered, Don't Stop Dancing

http://www.powermetal.de/review/review-1178.html

Punkte: 8.5 / 10


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