Das spieltechnische Niveau der Band ist beeindruckend, zumal dabei auch stets das Feeling nicht zu kurz kommt. Mit Jens Bogren hat man sich darüber hinaus einen der momentan angesagtesten Produzenten überhaupt gesucht, der für einen klaren, druckvollen Klang sorgt. Und obwohl sich klangliche Parallelen zu MESHUGGAH und deren Erben nicht übersehen lassen, mag man EXTOL doch nicht uneingeschränkt der angesagten Djent-Bewegung zuordnen, zu vielseitig gestalten sich ihre Einflüsse, zu deutlich hört man die Weigerung, sich in irgendwelche Schubladen pressen zu lassen, heraus.
Bei dem konstant hohen Qualitätslevel fällt es schwer, echte Highlights zu benennen. Der Klargesang im Refrain des eruptiven "Extol" kommt einem in den Sinn, eventuell auch das beinahe enervierend repetitive, dafür umso atmosphärischere Zwischenspiel "Dawn Of Redemption". Ansonsten bleiben die Songs trotz ihrer kompakten Länge reichlich sperrig. Manches Mal bekommt man den Eindruck, die Struktur der Stücke hätte klarer herausgearbeitet werden können, wenn man ihnen nur etwas mehr Spielzeit um sich zu entfalten gegönnt hätte. So ist man sich auch nach mehrmaligem Genuss der Scheibe nicht recht sicher, ob man die Songs nun doch gnadenlos abfeiern oder nur ihre kompositorische Brillanz anerkennen möchte, ohne sie wirklich zur Gänze verstanden zu haben.
Während also Ratlosigkeit und Faszination einen inneren Widerstreit ausfechten, darf man darüber nicht vergessen, dass "Extol" dem geneigten Zuhörer in jedem Fall eine Menge Freude bereiten dürfte. Wer nach anspruchsvoll-moderner Prog-Metal-Kost mit einer gesunden Portion Härte und ohne leichtbekömmlichen Keyboard-Kleister sucht, der wird dieses Album lieben!
(http://www.metal.de/death-metal/review/extol/54578-extol/)
Punkte: 9 / 10