Chevelle Wonder What's Next (2002) - ein Review von chevellion

Chevelle: Wonder What's Next - Cover
1
1 Review
6
6 Ratings
8.08
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Nu Metal
Rock


chevellion
03.07.2009 18:16

Intensität, Härte, Tiefe...Synonyme, die den Charakter der Musik von cheVelle meiner Meinung nach treffend beschreiben. Bei "wonder what's next" handelt es sich um das zweite Album der Band und gleichzeitig um ihr Major-Debut. Der Erstling, "point #1" war von Steve Albini produziert worden und hatte schon einen kleinen Achtungserfolg erzielt.

cheVelle waren zum Zeitpunkt des Releases eine dreiköpfige Band, bestehend aus den Brüdern Pete, Sam und Joe Loeffler. Sie entwickelten auf diesem Album einen Stil, der viele Einflüsse kombinierte - und doch klangen die Drei schon auf Album #2 unverkennbar nach cheVelle. Die teilweise tooligen Vocals von Sänger und Gitarrist Pete zusammen mit einer helmet-artigen rauhen Energie, die Wechselbäder zwischen krachigen Riffs und tiefdunkler Ruhe spannen einen Bogen über die gesamte Spielzeit.

Die wohl bekanntesten Songs des Albums sind das langsame, mit einem sensationellen Refrain versehene "the red" und das brachiale und tanzbare "send the pain below" - beide Tracks sind Clubgängern der härteren Gangart sicherlich bekannt. Auch wenn hierzulande kein Erfolg beschieden war, so schwappte mit dem Erfolg in den USA auch ein Teil der Welle nach Europa herüber.

Aber auch die restlichen Songs können sich sehen lassen: Schon der Starter "family system" startet mit wenigen Gitarrentönen und leisen Vocals von Pete, um dann mit einem Hammerriff loszubrechen. Diese Kombination macht das Album aus. Die Halbballade "closure" steigert sich mit zunehmender Spieldauer im Härtegrad und wirkt dadurch sehr intensiv. Der Moshpit kommt mit "forfeit" auf seine Kosten, und der akustische Abschluß der CD, "one lonely visitor", setzt einen markanten wie überraschenden Kontrast und Schlußpunkt. Großer Übersong des Albums ist jedoch "comfortable liar", der zweite Track. Meiner Meinung nach bis heute mit das Beste, was diese Band je zustandegebracht hat! Das HiHat zum Start bläst den Countdown an, die Drums sind wuchtig, der Bass magengrubentief, und das Gitarreniff schneidet sich durch das Soundgebilde. Ein unglaublich intensiver Song, der ohne richtigen Refrain auskommt, und sich wesentlich länger anfühlt, als seine 3:43 Minuten ihn ausweisen.

Insgesamt ist dies das Album, an dem sich alle späteren Releases der Band messen lassen mußten - zurecht, wie ich finde. Und man muß auch zugeben, daß die Band erst 2009 mit ihrem Album "sci-fi crimes" wieder an diese Stärke anknüpfen konnte.


Top-Songs:

- comfortable liar
- the red
- send the pain below
- closure
- family system
- forfeit
- one lonely visitor

Punkte: 9 / 10


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