Chevelle Vena Sera (2007) - ein Review von chevellion

Chevelle: Vena Sera - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
7.33
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Alternative Rock, Nu Metal


chevellion
03.07.2009 18:17

"vena sera" war der Neustart für cheVelle. Bassist Joe Loeffler verließ nach 10 Jahren die Band (je nach Blickwinkel mehr oder weniger freiwillig) und die beiden verbliebenen Brüder Pete und Sam schauten sich nach einem adäquaten Ersatz um. Der fand sich schlussendlich in Dean Bernardini, seines Zeichens Schwager der beiden.

Die veränderte Besetzung ist auf dem Album meiner Meinung nach deutlich hörbar. "vena sera" kommt teilweise wesentlich härter daher als ihre beiden Vorgänger, wirkt rauher und ungehobelter. Allerdings wirken auch hier teilweise Songs ideenlos und verkrampft.

Vorbote des Albums war die Single "well enough alone". Im klassichen cheVelle-Stil mixen die Drei hier einen mitsingtauglichen Refrain mit brachialen Gitarren, kehligen Screams und einem wundervollen Breakdown in der Mitte des Tracks. Der Song machte den Unterschied zu "this type of thinking" noch nicht so deutlich, wie es dann beispielweise die Folgesingle "i get it" tat: Unterlegt mit einem für cheVelle-Verhältnisse sehr flotten Beat bearbeitet Pete hier die Akustikgitarre, um dann während des Refrains das Tempo zu halbieren und wieder elektrisch verstärkt aus den Boxen zu dröhnen.
Auch der Einstieg mit dem riffigen "antisaint" gefällt, er kommt wuchtig daher und breitet sich in der Magengrube aus. Hier ist kein klassischer Refrain vonnöten, die Intensität des Songs entfaltet sich allein durch das Riff.
Weitere Highlights sind das drückende, von Offbeats angetriebene "humanoid", das brachiale, leicht angetoolte "straight jacket fashion" und das hektische, knochenhart gescreamte "the fad". Hier macht sich schon deutlich, dass die Band sich von der ruhigen, tiefen Seite der beiden Vorgängeralben ein ganzes Stück weit entfernt hat. Herzstück des Albums und bester Track ist das intensive "saferwaters", dessen Sound einen tatsächlich wie Wasser umspült. Während der Strophen ein ruhiges, seichtes Gewässer, bricht in der Middle-Eight langsam der Sturm los, um dann im Refrain meterhohe Wellen zu schlagen. Wunderbar!

Die Abkehr vom alten cheVelle-Sound ist hier deutlich gelungen, allerdings fehlen manchen Songs einfach das Herz und die Genauigkeit. Die Melodien verflüchtigen sich nach dem ersten Hören wieder. Allerdings ist "vena sera" im Vergleich zu "this type of thinking (could do us in)" erfreulich abwechslungsreich, was Pluspunkte bringt.

Alles in allem schlägt "vena sera" seinen Vorgänger, reicht aber nicht an "wonder what's next" heran.

Top-Songs:

- saferwaters
- well enough alone
- antisaint
- humanoid
- straight jacket fashion

Punkte: 8.5 / 10


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