Stormtrooper Armies Of The Night (1985) - ein Review von Sgt. Kuntz

Stormtrooper: Armies Of The Night - Cover
2
2 Reviews
12
12 Ratings
9.29
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal


Sgt. Kuntz
21.05.2010 20:17

Stellen wir doch mal eine imaginäre Frage an den normal bis grenzwertig durchgeknallten Heavy Metal-Maniac( soll heißen, freiwillige Leser dieses Machwerks): Welche Zutaten sind notwendig, für ein ordentliches Kultalbum? Mmmh, eigentlich keine Raketenwissenschaft, man nehme eine möglichst kurzlebige Band aus den USA, die Mitte der 80er eine EP auf dem kuriosesten aller Label, Azra Records, veröffentlicht hat, verpackt in ein Schwarz/Weiß-Cover mit einer Neuauflage des Ritter/Drache-Zweikampfes und ein paar Songtitel mit Reizwörtern wie “Reaper“, “Armies“, oder “The Beast“ und schon ist man mindestens auf dem halben Wege in das sagenhafte Reich der Kultplatten angelangt.

Zur totalen Extase fehlt dann nur noch eine Kleinigkeit, die Musik. Und was dröhnt uns nach dem äußerst stimmungsvoll-grusligen Intro mit “Armies Of The Night“, “Search And Destroy“ und “The Beast Within“ entgegen? Ich würde sagen genialer und in nicht mehr normalen Maßen begeisternder Power Metal (im einzig wahrsten Sinn des Wortes), dabei herrlich wild und nach vorne stürmend wie eine Reiterhorde unter Führung von Kublai Khan persönlich. Hier liegt einfach ein Beweis vor, das unser Metal damals seinen Zenit erreicht hat, so ungestüm, unbeschwert und dabei trotzdem spielerisch versiert und originell waren die Bands halt nur in den 80ern, von wenigen Ausnahmen natürlich abgesehen. Dabei spielen die Jungs trotz gnadenloser Härte immer noch astreinen Heavy Metal, ähnlich wie die Brüder im Geiste DESTRUCTOR, HEATHEN’S RAGE oder POWERLORD.

Aber bevor ich hier zu sehr über die gute, alte Zeit zu säuseln anfange, noch ein paar Infos: Gegründet von Ausnahmesänger und Horror-Spezialist Damien Black in Phoenix/Arizona, das eher zur metallischen Peripherie gehörte, sprich, viel los in Sachen Metal war dort nicht. Eine bekanntere Band in der Nachbarschaft gab es aber, FLOTSAM & JETSAM nämlich, die prompt auf ihrem “Metal Shock“-Demo “The Beast Within“ coverten, was bis heute zu Gerüchten geführt hat, dass es zwischen beiden Bands personelle Verbindungen gab, was aber nicht der Fall war. Große Promotion gab es von Dave Richards/Azra Records nach dem Release natürlich nicht und als ein Bandmitglied nach dem andern das Handtuch warf, war unser geliebter Sturmtrupp bald Geschichte. Damon Fox, alias Damian Black produziert seit den 90ern mit seinem eigenen Studio sogenannte Shockumentaries und ähnliches Horror-Zeugs. Die EP ist heute sehr gesucht, die genaue Auflage ist nicht bekannt, dürften um die 1000 Stück gewesen sein, und auch eine Picture-Disk gab es, die noch seltener/teurer ist. Die einzige offizielle CD-Version kam 2004 von High Vaultage und beinhaltet etliche Bonustracks und alternative Aufnahmen, die aber alle von den monumentalen EP-Songs regelrecht überschattet werden.

Sgt. Kuntz für musik-sammler.de

Punkte: 9.5 / 10


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