Noch immer muss ich mich bei „The Interceptor“ einfinden, und mir bewusst werden, dass ich nicht AGENT STEEL's „Skeptics Apocalypse“ Meisterwerk höre, sondern ASGARD mit ihrem zweiten Release „Outworld“. Hier werden Geschwindigkeitsrekorde gebrochen, dass einem das rechte Handgelenk zu schmerzen beginnt. Dabei sind die Riffs sehr melodisch, durchaus mit leicht europäischem Hauch, aber primär sollen die Gitarren sägen! Dazu stellt Sänger „Mace“ jede Luftschutzsirene in den Schatten.
Alles in allem sehr typisch für das Genre, den Innovationspreis kriegen ASGARD sicher nicht, aber was für eine Dichte an hervor- oder Überragenden Songs. Neben AGENT STEEL schimmern auch frühe HELLOWEEN durch, um einen gewissen Anhalt zu geben. Dabei kann es auch mal „etwas“ langsamer zugehen, wie bei „Sound of Shadows“, was sich gut macht um etwas Abwechslung zu geben. Aber die Italiener brilliern in den Hochgeschwindigkeitssongs wie „Wall of Lies“ oder „Cyber Control“. Wer hier nicht die Faust reckt und den Chorus mitsingt, macht sich verdächtig, tot zu sein. Die Trommelsalven von Rudy Mariani wirken wie Dauerfeuer, natürlich herrscht Doublebass.
Und zum Abschluss gibt es noch einen der besten Songs dieses Genres die ich seit... nun, seit ich diesen Stil höre auf die Ohren bekommen habe: „Marry the Widow“. Ruhiger Einstieg, rhytmische Strophe, hochmelodisch, für einmal gemässigter Gesang, der sich auf den Refrain hin immer mehr zuspitzt. Und diese Riffs... Eingängiger? Geht nicht!
ASGARD liefern eines DER Hightlights des Jahres 2013 ab, ein Pflichtprogramm für jeden, der schnellen, melodischen Stahl liebt. Alle Daumen Hoch.
Anspieltipps: Spirits, The Interceptor, Wall of Lies, Cyber Control, Marry the Widow
Punkte: 9.5 / 10