Roland Van Campenhout nun ist ein alter Blues-Recke, der dem Vernehmen nach in den Siebzigern zusammen mit Rory Gallagher überall auf der Welt tourte. Mittlerweile ist er Mitte sechzig - und das sieht man auch. Bei einem glaubhaften Blueser muss das so sein, die echten Fertigkeiten kommen erst mit den Jahren und mit den Narben, die das Leben schlug. Für das auf diesem Album dokumentierte Konzert im Kölner Kellertheater holte sich der Belgier zwei Mitstreiter ins Boot: Steven de Bryn ist das exakte Gegenteil von Van Campenhout, nämlich ein echter Blues-Jungspund. Seine Mundharmonika passt in diese Session wie die Faust aufs sprichwörtliche Auge. Deutlich exotischer, aber auch zurückhaltender gibt sich die Dritte im Bunde, Pascale Micuiels. Sie bedient eine ganze Reihe im fernen Osten beheimatete Saiten- und Blasinstrumente, auch darf die Dame hier und da Bachground-Vocals singen.Die acht Titel - es hätten ruhig ein paar mehr sein dürfen - sind typisches Blues Blues-Material teils neu arrangierte Traditionals, teils Kompositionen alter Delta.Größen, teils Stücke von Roland Van Campenhout. Das Ganze geriet musikalisch dicht, stimmungvoll, vieleicht schon fast ein bisschen zu perfekt. Dazu mag auch das extrem transparente und Dynamische Klangbild beitragen, das die übliche Limitierungen einer Live-Aufnahme Lügen straft.
Alles ist gut
Sehr guter Handgemachter Blues.
Starke Gefühle werden geweckt.
Schade das der Barde keinem breiten Publikum bekannt ist.
Punkte: 9.5 / 10