Wotans Wille Steinernes Erbe (2013) - ein Review von woifal

Wotans Wille: Steinernes Erbe - Cover
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7.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Pagan/Viking Metal



05.05.2013 15:07

Die junge, österreichische Pagan Black Metal-Formation "Wotans Wille" ist längst keine unbekannte mehr, wenngleich sie natürlich noch nicht im Spitzenfeld mitläuft. Eine feste Anhängerschaft hat sie über die letzte Zeit jedoch bereits an sich gespielt und auch sonst hört man schon viel Gutes über die Band. Nach einem Demo, einer Neueinspielung von selbigem und gröberen Besetzungswechseln haben "Wotans Wille" im März diesen Jahres die auf neuem Fundament aufgebaute EP "Steinernes Erbe" veröffentlicht, die alleine schon durch die Samples auf YouTube für reichlich Anklang gesorgt hat.

Mit sieben Titeln und einere Gesamtlänge von nicht ganz 34 Minuten wird die EP von ambientartigen Klängen eingeleitet, die durch eine langsame Melodie der verzerrten Gitarren direkt in den Titeltrack der Scheibe münden. Schon hier fällt auf, dass sich "Wotans Wille" klanglich weiterentwickeln konnten, denn alleine die ersten Spielminuten lassen das musikalische Schaffen der jungen Truppe homogener wirken, als das noch beim vorangegangenen, neu eingespielten Demo der Fall war. Doch so schnell man über die qualitativ höherwertigere soundtechnische Umsetzung erfreut ist, fällt auch wieder derselbe Minuspunkt auf, der den Gesamteindruck bereits bei "Alte Wege, neue Wanderer" aus 2011 geschmälert hat: Das elektronische Schlagzeug. Selbstverständlich mit einem echten und ambitionierten Musiker vor dem Instrument immer noch besser als programmierte Drums, aber klanglich eben nicht ganz das Wahre. Hier herrscht definitiv Verbesserungspotenzial, das sich durch den Umstieg auf ein akustisches Schlagzeug aber leicht bewerkstelligen lässt.
Im Gegenzug muss betont werden, dass sich "Wotans Wille" im kompositorischen Faktor durchaus und merkbar steigern konnten. So gibt es einige sehr prägnante Passagen zu entdecken, die schon beim ersten Durchlauf hängen bleiben. Die Riffs, die Rhythmen, die Tracks im Generellen klingen auf "Steinernes Erbe" eine ganze Ecke durchdachter und ausgereifter als ihre Vorgänger. Zusammen mit dem für eine in Eigenregie produzierte Scheibe sehr gut gelungenen Sound wirkt sich auch der neue Sänger Kjetter durchwegs positiv auf das Gesamte aus. Die Einbindung und auch die Emotion selbst der Stimme ist wesentlich überzeugender, als sie beim Demo und dessen Neuaufnahme auf mich gewirkt hat. Ich will mal behaupten, dass sich die Musiker hier richtig entschieden und einen wahrlich guten Griff getätigt haben. Die teils simplen, teils richtig guten, mitreißenden Riffs und Melodien in ihrem wohl durchdachten Arrangement bieten zusätzlich eine sehr gute Basis und lassen letzten Endes alles zu einer stimmigen Masse verschmelzen, die nur ab und an Mal eine kleine Macke aufweist.

Sicherlich ist "Steinernes Erbe" keine perfekte Platte geworden, doch ließen sich die Fortschritte der Musiker für mich deutlich mitverfolgen. Wie es im Grunde sein sollte, wächst die Band augenscheinlich von Veröffentlichung zu Veröffentlichung und festigt ihren Stil, was sich letztlich auch beim Hören ihres Schaffens bemerkbar macht. Einen Punkt muss ich in der Bewertung leider zum Abzug bringen, und zwar aus demselben Grund, weshalb ich es bereits bei der Rezension von "Alte Wege, neue Wanderer" getan habe: E-Drum. Bei derart erdiger Musik haben synthetische Klänge für mich nichts verloren – das muss ich ganz ehrlich sagen.
Freunde von "Wotans Wille" werden deren neuesten Output mit Sicherheit schon ihr Eigen nennen dürfen, doch sollte das nicht der Fall sein, frage ich mich, worauf gewartet wird!? Für alle anderen gilt: Fans des Pagan Black Metals, die mit der Musik der österreichischen Truppe noch keinen Kontakt hatten, sei angeraten, hier mal reinzuhören. Potenzial!

Wolfgang / RottingHill.at

Punkte: 7 / 10


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