Into Eternity Buried In Oblivion (2004) - ein Review von Kubi

Into Eternity: Buried In Oblivion - Cover
1
1 Review
20
20 Ratings
8.95
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Melodic Death Metal, Progressive Metal


Kubi
05.06.2008 20:50

Etwas mehr als zwei Jahre ist es her, dass uns die Canucks von INTO ETERNITY mit "Dead Or Dreaming" um den Verstand brachten. Die brillante Mischung aus progressiven Elementen, dem Wechsel aus cleanen und gegrowlten Vocals und die mehrstimmigen Leadgesänge haben im Verbund mit Killern der Marke 'Distant Pale Future' oder 'Shallow' sowohl für Maulsperren als auch für Dauerkopfrotationen gesorgt. Das war ganz großes Tennis.

"Buried In Oblivion" macht trotz Wechsel am Mikro – Chris Krall ersetzt Daniel Nargang - genau da weiter, wo "Dead Or Dreaming" aufgehört hat. Beim totalen Wahnsinn. Dabei fällt auf, dass INTO ETERNITY einen ganzen Tacken härter und vor allem frickeliger geworden sind, was sicherlich auch am zweiten Gitarristen Rob Doherty, der mittlerweile Tim Roth an den Klampfen unterstützt, liegt. Und so sind die brutalen Saitenattacken vom Opener 'Splintered Visions' oder 'Embraced By Desolation' zunächst mal alles andere als zugänglich, zumal sich auch die meist clean vorgetragenen Refrains nicht bereits beim ersten Hören in den Lauschern festsetzen.

Doch lauscht man dem glänzend produzierten Silberling mehr als drei Mal beim Geschirrspülen, explodieren die Songs mit einer Vehemenz im Großhirn, dass man kaum mehr anders kann als begeistert zu bangen, ehrfürchtig den wahnwitzigen Gitarrenläufen von Doherty/Roth oder dem Monsterdrumming von Jim Austin zu lauschen. Von den großartigen, harmonischen, mehrstimmigen Vocals aller Bandmitglieder und dem pumpenden Bassläufen von Scott Krall will ich hier erst gar nicht sprechen.

Das große Plus des Quintetts ist aber, dass die hier vorgetragene Ideenvielfalt immer wie aus einem Guss und nie erzwungen klingt. So technisch die Mucke auch ist, sie kommt immer noch aus dem Bauch. Hört dazu einfach einmal das bereits erwähnte 'Embraced By Desolation' oder das mit göttlichem Chorus versehene 'Spiralling Into Depression'.

Das Beste haben sich INTO ETERNITY aber diesmal für den Schluss aufgehoben. Der Gänsehaut erzeugende, balladeske und vollständig mit gefühlvollen cleanen, mehrstimmigen Vocals versehene Titeltrack ist erst der Anfang für das Finale Furioso. Was die Jungs dann beim folgenden 'Black Sea Of Agony' abziehen, ist mit einfachen Worten gar nicht zu beschreiben. Irrwitzige Instrumentalabfahrten geben sich mit fiesem Todesgegrunze und dem wiederkehrenden Chorus des Titelsongs die Klinke in die Hand. 393 Sekunden Wahnsinn!

Das abschließende, akustische 'Morose Seclusion' ist genau der richtige Track, um den im Irrsinn befindlichen Hörer wieder in die reale Welt zurückzuholen.

Was bleibt einem noch zu sagen, wenn an einem Album wirklich alles – inklusive des phantastischen Artworks von Mattias Noren – stimmig ist? Hier muss jeder Metalfan zuschlagen. Egal, ob er auf ANACRUSIS, DEATH, WATCHTOWER, ZERO HOUR, CIVIL DEFIANCE, PSYCHOTIC WALTZ, NEVERMORE oder was auch immer steht. Neben RAUNCHY bisher ganz klar das beste Album des Jahres.

Anspieltipps: Splintered Visions, Embraced By Desolation, Three Dimensional Aperture, Beginning Of The End, Point Of Uncertainty, Spiralling Into Depression, Isolation, Buried In Oblivion, Black Sea Of Agony, Morose Seclusion

http://www.powermetal.de/review/review-3591.html

Punkte: 9.5 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.