Das vom Meister selbst konzipierte Cover Artwork zeigt den Belzebub höchstpersönlich in Gestalt eines weißen Ziegenbocks (ursprünglich gelb) auf nachtschwarzem Hintergrund.
Eingeleutet wird das Werk mit einem recht langatmigen Intro, welches den Leuten damals beim erstmaligen Hören mit jeder Sekunde ein Lebensjahr gekostet haben muss. Ich denke ihr wisst was ich meine :)
Doch mit "Hades", dem eigentlichen Opener gehts erst richtig los! in knappen 24 Minuten (ohne Intro) vernimmt man vortan etwas, was damals seinesgleichen suchte. man vernimmt garagenhafte aber dennoch messerscharfe Gitarren, ein dumpfes rumpeltes Schlagzeug, einen wummernden Bass und ein Gekrächze, das einem ein Schauer über den Rücken fährt. Diese Mischung ergibt zusammen etwas nie Dagewesenes.
Dieses Material war so dermaßen brutal, dass es freilich gar nicht zur Debatte stand, wie oder wo man diese Musik für die Ewigkeit festhalten würde. An und für sich hätten nur die Tiefen der Hölle als Aufnahmeort in Frage kommen können, allerdings reichte dafür wohl das Budget Quorthons genau so wenig aus, wie für eine professionelle Produktion. Zu unser sller Glück. Ohne das stümperhafte Gerumpel, die kratzige Produktion, hätte dieses Album nicht den Flair, den es heute zu einem Kult Album, einem Black Metal Meilenstein der Musikgeschichte macht!
Eigentlich hört man hier lediglich schnell gespielte NWoBHM/Punk Riffs (vor allem bei Hades oder Reaper wird dies deutlich) mit Black Metal Gekrächze. Wahnwitzig, wie hart dies im Endeffekt rüber kommt. Possessed machten so ziemlich zur selben Zeit ebenbfalls mit satanischen Texten auf sich aufmerksam. Doch im Gegensatz zur Musik Bathorys war die Produktion bei Possessed druckvoller die Growls tief und das musikalische Können größer, sodass die Musik auf 7Churches sehr vom Thrash Metal, also schnellen oftmals gedämpften Riffläufen dominiert wurde. Ebenfalls im selben Atemzug muss man die deutschen Thrash Legenden Sodom (May! '84) und Destruction dazu rechnen, die im selben Jahr ähnlich wegweisende schwarz metallische Alben unters Metal Folk mischten.
Fazit: Mit diesem Hammer wurden Bathory zu den (Mit-) Begründern eines Genres. Selbstverständlich hat Quorthon den Black Metal nicht erfunden aber er hat dafür gesorgt, dass er heute so klingt, wie er klingt. Jeder Black Metal Anhänger wird das Teil sicher sein Eigen nennen. Empfehlen kann ich es doch nur mit Bedacht. Wer nicht weiß, was ihn erwartet, der sollte vorher mal reinhören.
Ich vergebe eine 9,5 für zeitlosen Black Metal der ersten Stunde, der von vorne bis hinten genau so klingt, wie er klingen soll. Den halben Punkt ziehe ich aufgrund der sehr mageren Spielzeit ab.
Schlussbemerkung:
Wer kommt nur auf die Idee, diesen Meilenstein mit Genrebezeichnungen wie Pagan oder gar Viking Metal zu beschmutzen...wo bitteschön geht es denn hier um gottverdammte Wikinger... (bis zum 4. Album war nicht die Spur von nordischer Mythologie oder ähnlichem zu vernehmen) Auch Thrash Metal passt natürlich nicht. Wer weiß was Thrash ausmacht, der weiß, dass man auf Bathory keinen Thrash Metal hört
Punkte: 9.5 / 10