Schon beim ersten Durchgang ist nicht zu übersehen, dass hier vom ersten Track an gerockt wird. Somit bleibt auch nicht viel Zeit, sich vielleicht doch noch umzuentscheiden und eine andere Platte aufzulegen, was man natürlich als sehr positiv anmerken muss. Der Sound ist sehr dem Heavy Metal nachempfunden und weiß in seiner professionellen, ausgeglichenen Umsetzung auf Anhieb zu gefallen. Soviel dazu. Doch halt mal... war das alles? Nein. Im Detail lassen sich schließlich doch ein paar Schwächen aufzeigen. Es sind rund 32 Minuten und 30 Sekunden Thrash Metal, die "Fly Ash Return" auf diese EP geb(r)annt haben. Die junge Band zeigt sich dem Genre in seiner klassischen Form zugewandt, schreckt aber vor modernen Einflüssen absolut nicht zurück.
Es geht oftmals sehr aggressiv zu. Das liegt wohl nicht zuletzt an den Core-lastigen Shouts, die über die ganze EP eingesetzt werden und zu dem grundsoliden Songwriting nochmal ein Schäufelchen Abwechslung beisteuern. "Breathe In" ist beispielsweise ein richtig guter Track, der mit harten, dahinrollenden Thrash-Riffs mit Rock-Attitüde auffährt und sich präsentiert, als wolle er wie ein Panzer die ganze Stadt niederreißen. Doch neben dem gelieferten Thrash Metal-Gepolter haben die jungen Musiker auch mal balladenhaft angehauchte Stücke und Passagen zu bieten, die mit Klargesang zusätzlich untermalt werden. Wie man sich vorstellen kann, geht es demnach also nicht immer ausschließlich rasant zur Sache, sondern es wird auch auf langsam und episch anmutende Zwischenstücke gebaut. Das klingt mal besser, mal schlechter, in Summe auch durchaus in Ordnung, schneidet sich aber in meinen Augen mit der sonst sehr präsenten Aggressivität der EP. In gewisser Weise hat "Never Stop Breathing" eventuell genau deswegen einen leichten Pop-Touch, wie ich finde. Ob man das nun als positiven oder negativen Punkt betrachtet, bleibt dem jeweiligen subjektiven Eindruck überlassen. Ich jedoch finde, dass andere Musiker den Wechsel zwischen rockig und sachte bereits etwas besser absolviert haben.
Sonderlich viel Neues oder Innovatives haben "Fly Ash Return" ja nicht unbedingt in die sechs Songs gepackt, aber mit den Begriffen "Old School" und "Underground" will ich hier auch nicht um mich schmeißen. Natürlich gibt es die eine oder andere packende Passage, die auch gerne mal etwas länger im Kopf hängenbleibt, und auch ist das Handwerk an sich sowohl von spielerischer, als auch von technischer Seite sehr gelungen, aber in Summe bleibt mir nichts anderes über, als die EP in den guten Durchschnitt der Thrash Metal-Mischlinge einzureihen. "Fly Ash Return" haben einen ansehnlichen Start hingelegt, aber da geht noch mehr!
Wolfgang / RottingHill.at
Punkte: 6 / 10