Zurück zum Album. Dies ist deutlich härter als das, was man sonst als Metalcore kennt. Das "Intro" ist zwar sehr trist, um nicht zu sagen deprimierend, das komplette Gegenteil erwartet einen dann auf "Her Voice Resides" und "4 Words (to Choke upon)". Das nenne ich mal Leidenschaft zur Musik! Das ändert sich auf den meisten Stücken auf diesem Album auch nicht. Einzige Ausnahmen sind "All These Things I Hate (Revolve Around Me)", "Suffocating under Words of Sorrow, und natürlich "The End". "Hit the Floor" geht in die Richtung, wurde aber letztendlich zu einem eingängigeren, massentauglicheren Song ausgebaut.
Doch das Konzept geht auf - die durchgängig aggressiven Passagen, die meist im Chorus Cleangesang und melodischen Parts weichen, überzeugen auf Albumlänge und der Anfang des Titelsongs raunt noch heute in meinen Ohren, wie beim ersten mal, als ich das Album gehört habe.
Was die volle Punktzahl verhindert sind die enorm pubertären Texte, die von Herzschmerz, Liebe, miesem Gefühl wegen der (Ex-)Freundin und den ganzen Mist eben handeln. Da gibt's auch keine Abwechslung und das nervt umso mehr. Nach ein paar Jahren, und einem geübteren Ohr, der das alles dann noch versteht, kann manch ein Track einem ziemlich die Musik vermiesen.
Bullet for my Valentine erschafften ein solches Album kein zweites mal. "The Poison" hat demnach einen Sonderstatus in der Diskographie. Ich könnte verstehen, wenn "The Poison" nichts weiter als eine Eintagsfliege im Katalog der Band wäre, denn trotz ihrer Bemühungen, haben sie eine solche Hitdichte wie hier kein zweites mal hinbekommen. Andererseits macht ihr letztes Release, "Temper Temper", mir wieder Hoffnungen.
Punkte: 9 / 10