Basstard Zwiespalt Trilogie (2012) - ein Review von Monolith

Basstard: Zwiespalt Trilogie - Cover
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∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rap / Hip Hop


Monolith
13.04.2013 15:15

Basstard macht seinem Namen keinerlei Ehre, im Gegenteil. Dieser Herr gehört zu solchen Lichtblicken, die komischerweise Gastparts von Stümpern auf ihrer Scheibe zulassen, und doch selbst eine technische wie auch lyrische Sonderstellung innehaben. Bedenkt man allerdings, dass diese Gäste auf dem Album allesamt Kollegen und Freunde Basstards sind, so sind diese Gastparts auf jeden Fall verschmerzbar. Diese 5 CD-Box beinhaltet alle drei Teile der "Zwiespalt-Trilogie" "Grau", "Schwarz" und "weiß", sowie eine Bonus-CD mit dem passenden Namen "Zwiespalt transparent".

Diese Box werde ich anders bewerten, als übliche Album-Collections, zum Einen, da diese Zusammenstellung keine kommerzielle Albensammlung ist (es sind nicht die besten, beliebtesten oder erfolgreichsten Alben hier vertreten, wobei die ersten beiden Kriterien natülich immer sehr subjektiv sind), sondern es, wie auch auf der "Box of the Wicked" von Iced Earth, einen thematischen Grund für diese Veröffentlichung gibt. Zum Anderen, weil ich mir zu faul bin, alle Alben dieser Veröffentlichung einzeln zu bewerten und daher nur hier ein paar Absätze schreiben werde.

Auf der Zwiespalt-Trilogie stellt Basstard nicht nur seine liebe (weiß) bzw. böse Seite (schwarz) vor, es geht auch um diverse politische oder soziale Konflikte, die entweder musikalisch ordentlich und vor allem dramatisch vertont werden (Weiß - "wohin geht, woher kommt"), mal einfach plump aus der 1. Person eigeredet werden (Schwarz - "der dunkle Puppenspieler").

Natürlich dürfen auch persönliche Konflikte und emotionale Stücke nicht fehlen, von denen insbesondere "Zwiespalt weiß" einige hat. Wer hier aber depressiven "mir geht es scheiße" Rap befürchtet, der kann beruhigt sein. "Wind der Freiheit" sorgt für Gänsehaut, auf "Was war der Grund" (beide auf weiß) gedenken Basstard und Prinz Pi ihrer verstorbenen Freunde und man selbst erinnert sich durch die bedrückende Stimmung ebenfalls an die gute alte Zeit, allerdings ohne in eine depressive Stimmung zu verfallen. "Transparent" von der Bonus-CD ist ein Stück, in den man sich perfekt hineinversetzen kann. Hier erzählt Basstard von seinen inneren Wandlungen und bei manchen Passagen fühlt man sich angesprochen.

Es gibt wenige Lieder, auf denen die Gäste bessere Parts abliefern, als Basstard. Bestes Beispiel sei hier "eigene Welt 2" (schwarz), das ebenfalls auf dem Album der Gäste Blokkmonsta und Uzi "Krieg und Frieden: Krieg" vorhanden ist und auf dem teils mitfühlend teils provokativ über soziale Isolation aus der 1.Person gerappt wird. Lediglich Basstard scheint keine Ahnung zu haben, was er da zu suchen hat.

Ein ungewöhnlicher Gast ist übrigens die Band Dystrust, die musikalisch etwa an Emil Bulls und Callejon erinnert und auf verschiedenen Liedern der Alben präsent ist. Eigentlich eine interessante Idee, die Umsetzung ist allerdings meinen Ohren nach nicht ganz gelungen.


4 Alben auf 5 CDs (Schwarz ist ein 2CD-Album) für knapp 22€ zählen für mich noch zu Schnäppchen; auch wenn ich die professionellen Schnäppchenjäger bewundere, die zu demselben Preis das Doppelte bis Dreifache an Alben ergattern. Soviel zum quantitativen. Was ist mit dem Qualitativen? Tja, wer keinen Rap mag, der wird auch an dieser Box keinen Gefallen finden. Aber wer kauft sich schon ein Album aus einem Genre, das er nicht mag? Bleiben also nur noch die, die Basstard kennen (und mindestens ein Album von dieser Trilogie haben), die eher Battlerap mögen und mit dem Album hier nicht viel anfangen können und diejenigen, die Rapper wie Chakuza, Genetikk, Sido (ab "Ich"), Casper und Ähnliche mögen. Letzteren ist diese Box sehr zu empfehlen, da die Alben auch in sich abwechslungsreich sind und es ziemlich viele tiefgründige Themen behandelt.

Punkte: 10 / 10


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