Schon komisch, dass Magnums Musik so häufig als Hard Rock bezeichnet wird, denn hart ist hier gar nichts. Für Uneingeweihte könnte man das Gebotene am ehesten als Meat Loaf mit Gitarren statt Klavier bezeichnen. Das gleichzeitig epische und Stadionrock Stimmung aufkommt liegt vor allem an Frontmann Bob Catley. Das dieser ein fantastischer Geschichtenerzähler ist, zeigt sich schon beim flotten Opener Days of No Trust, einem Ohrwurm vor dem Herrn.
Die Variabilität beim Frontmann ist allerdings auch bitter nötig, denn der instrumentalen Begleitung auf Wings of Heaven fehlt es doch häufig an Inspiration. Die meisten Songs haben einfach einen recht simplen Rhythmus der nach kurzer Zeit schon langweilig werden würde, wenn Catley das Ruder nicht meistens mit einem mächtigen Refrain noch rumreissen würde. Gitarrist Tony Clarkin ist zwar ein Meister seines Faches und schüttelt auch einiges an feinen Melodien aus dem Ärmel, aber die Begleitung ist einfach zu poppig und belanglos. Selbst in einem ziemlich progressiven Stück wie Wild Swan wechseln sich die einzelnen Parts ab, ohne groß Dynamik zu entwickeln. Besser wird dies allerdings im epischen Abschlusstrack, der zwar auch durchaus ein paar Minuten kürzer hätte ausfallen können, aber trotzdem einen schönen Spannungsaufbau liefert.
Mit etwas mehr Mut beim Songwriting hätte auch dieses Album wirklich hochklassig werden können, aber Magnum hat deutlich stärkere.
Punkte: 6.5 / 10