Retaliatory Measures Withdrawal Syndromes (2012) - ein Review von woifal

Retaliatory Measures: Withdrawal Syndromes - Cover
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8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Thrash Metal



04.12.2012 18:45

Die Thrash/Death Metal-Newcommer "Retaliatory Measures" aus dem schönen Finnland bestehen seit 2009 und brachten noch im selben Jahr ihr erstes Demo hervor. Die aktuelle Besetzung hat seit 2010 Bestand, veröffentlichte in diesem Jahr auch ihre Promo-EP "MMX" und wendet sich 2012 mit dem offiziellen Debüt-Album "Withdrawal Syndromes" an die Fangemeinde der Extrem Metal-Szene. Einige gute Eindrücke haben sie auf ihrem Weg bereits hinterlassen und werden heute als die große finnische Genre-Hoffnung gehandelt.

Hoffnungsvoll ist auch der Ersteindruck, den das vorliegende Werk beim Start darlegt. Es holzt, es brettert, es wummst, es bricht förmlich aus den Boxen. "Retaliatory Measures" bringen ihre musikalischen Vorstellungen von den ersten Sekunden an mit einer Überzeugung auf den Punkt, dass es eine Freude ist. Ein Zurück gibt es, nachdem die Scheibe einmal läuft, augenscheinlich nicht mehr, also heißt es Augen zu, Haarband runter und durch! Für mich persönlich ein spitzen Start, der ein ebenso gutes Gesamtwerk erwarten lässt. Der gewählte Sound erweist sich nach einigen Hörminuten als stimmig, die Umsetzung ebenfalls als äußerst gelungen und auch die technisch gute Arbeit an den Instrumenten deutet auf professionellen Umgang mit dem Medium Musik hin. Keine halben Sachen – so einfach.
Für den fetten Sound und die Wucht hinter diesem Rundling ist nicht zuletzt Jori Haukio (Cello bei "Depressed Mode", Gitarrist bei "Mors Principium Est") verantwortlich, der das Material der finnischen Metalheads im Ansa Studio gemixt und gemastert hat. Doch das Lob für die kompositorische Komponente muss man natürlich an die Band selbst richten, die sich merkbar Mühe gegeben hat, ihre Songs abwechslungsreich zu halten. Das Riffing und Drumming ist spannend und durch Variationen aufgelockert, bricht dabei aber nicht die Songs in Stücke, sondern hält an sich selbst und der Gesamtheit fest und zieht einen bis zur letzten Sekunde mit. Positiv anzumerken ist, dass "Withdrawal Syndromes" generell eine eindeutige Linie fährt und man permanent weiß, auf welchem Album man sich befindet. Wo viele Truppen in der eigenen Stil-Monotonie versumpern, schaffen es "Retaliatory Measures" sich selbst treu zu bleiben, ohne dabei den Hörer zu langweilen. Im Gegenteil: Bereits nach wenigen gehörten Stücken prägen sich Sound und Spiel so ein, als würde man den Klassiker einer altbekannten Band im MP3-Shuffle oder Radio hören und erkennen. Der Wiedererkennungswert liegt als deutlich höher als bei so manch anderen Gruppen, und das bereits beim Debüt.

Fazit: That's fuckin' Metal! Mir gefällt, was die Finnen hier abgeliefert haben. Natürlich wurde kein neues Genre geboren, aber mal ganz ehrlich, wie oft kommt das schon vor? Der Thrash/Death Metal-Bereich hat schon so einiges hervorgebracht, aber Ausreißer, wie es "Retaliatory Measures" zu sein scheinen, sind eher rar. Ich denke nicht, dass man allzu viel falsch machen kann, wenn man bei der nächsten Gelegenheit zu dieser Scheibe greift, und antesten schaden schon mal gar nicht, sondern ist auch noch empfohlen. Die weitere Entwicklung der Band werde ich mit Sicherheit mitverfolgen und würde mich sehr freuen, wenn sie den eingeschlagenen Weg weiterführen und perfektionieren würden.

Wolfgang / RottingHill.at

Punkte: 8 / 10


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