Shok Paris Go For The Throat (1984) - ein Review von Sgt. Kuntz

Shok Paris: Go For The Throat - Cover
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9.21
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Sgt. Kuntz
04.01.2011 23:16

Bill Peters war der Chef des Independent-Labels Auburn Records und dadurch Entdecker und Förderer einiger legendärer Heavy Acts aus Cleveland, Ohio. Namentlich DESTRUCTOR, BREAKER, PURGATORY, BLACK DEATH und HAVOC, die aber nur die Spitze des Eisbergs einer erstaunlich vitalen Szene darstellten, als ob seinerzeit jeder Zweite Gitarren-Schüler in einer Metalband gespielt hätte. Und nicht zu vergessen, Peters’ erste Band, SHOK PARIS, deren Vermarktungsrechte er später an I.R.S Records weitergab. Laut Bandaussage für einen sehr ordentlichen Betrag, der ausgereicht hat, weitere VÖs mitzufinanzieren und anderseits der Band eine höheren Bekanntheitsgrad ermöglichen sollte, durch den Majorvertrieb von I.R.S..

Und ja, ich bin mir bewusst, dass der Band-Klassiker schlechthin in diesem Fall ausnahmsweise mal nicht das Debüt ist, sondern das Zweitwerk “Steel And Starlight“, dessen “stählernen Strahlkraft“ natürlich auch ich mich nicht entziehen kann und will. Aber dass “Go For The Throat“ in dessen Schatten weiterhin vor sich hinvegetiert, das sollte sich mal ändern und nach einer weiteren CD-Auflage im letzten Jahr gibt es auch keine Ausreden mehr, dass das Album schwer zu finden sei. Die neun Songs (+ Intro) haben wirklich ein breiteres Publikum verdient (ob diese die Songs verdient haben, ist die andere Frage). Markenzeichen dieser Supertruppe sind einerseits Gitarren-Riffs, die durch die Luft schwirren wie Kampfspeere und sich wie solche in die Gehörgänge bohren, anderseits natürlich der Gesang von Vic Hix, einem der leidenschaftlichsten Sänger, die man sich überhaupt vorstellen kann, und den man unter hundert Anderen mit Leichtigkeit heraushört. Er erwies sich als Glücksfall für die Band, erst Recht, wenn man ihn mit seinem Vorgänger vergleicht, der auf dem “Cleveland Metal“-Sampler zu hören ist. Und SHOK PARIS geizen auch nicht mit richtig starken, markanten Songs, die diesem Album einen Logenplatz in der Hall Of Fame des Heavy Metal sicheren sollten. Wie man ernsthaft daran zweifeln kann, angesichts des Titeltracks mit seinem Jahrhundert-Riff, dem getragenen, imposanten “On A Wing And A Prayer“, dem immens kraftvollen “Chosen Ones“, “Battle Cry“, “Run But Don’t Hide“ und, und, und… Typisch für die Band waren auch die Texte, die man im englischen ganz gut als “uplifting“ bezeichnet, also aufbauend und kämpferisch. Das passte ideal zur Band, zu ihrem Sound und tauchte als Grundthema immer wieder auf, auch auf den beiden Nachfolgern, von denen man, wie gesagt, “Steel And Starlight“ ebenfalls unbedingt haben muss. Nur “Concrete Killers“ ist kommerzieller ausgefallen, mit einem glatteren Sound durch einen “großen“, erfolgreichen Produzenten, obwohl die Songs an sich natürlich auch sehr hörenswert sind.

Fasst man das Schaffen der Band zusammen, finden sich hier Fabelwerke des melodischen, harten, dramatischen und grundehrlichen Heavy Metal vor, die sämtliche “Old-School“-Metalbands eigentlich bis in den Schlaf verfolgen und sie um selbigen rauben sollten. Denn solche Songs könnten WHITE WIZZARD, ENFORCER, SKULL FIST nicht mal fertig bringen, wenn man sie alle ein Jahr lang zusammen in denselben Raum sperren würde.

Sgt. Kuntz

Punkte: 9.5 / 10


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