Stimmt dann natürlich alles so garnicht. (Post-) Hardcore steht an, melancholische Gitarrenwände mit abwechselnd klarem Gesang und Hardcore-Shouts von einer Sängerin, die gelegentlich sehr poppig klingen kann, dazu philosophische Texte. Überhaupt, "Funeral Beach" scheint der passenste Plattentitel zu sein, den es je gab, denn diese beiden Worte reichen eigentlich schon aus, um das Album zu beschreiben. Eine traurige Grundstimmung, die immer wieder von Ohrwurm-GItarrenpop durchbrochen wird, der teils sogar bei hippen Radiosendern im Frühstücksprogramm laufen könnte. "High five for life" könnte eine Single werden, die das Zeug zum Alternative-Clubhit hat. So hymnenhaft und eingängig, dass du den schon nach dem ersten Hören nicht mehr aus dem Gedächtnis bekommst.
Warum Blood Command dann doch noch nicht den Durchbruch geschafft haben, liegt dennoch auf der Hand: Sie haben immer wieder diese Songs im Programm, die zu hart für die Alternative-Kiddies und zu soft für die Hardcore-Fraktion sind. Ist das deshalb schlecht? Nein, ganz im Gegenteil, diese Mischung macht sehr viel Spaß, wenn man nicht irgendeiner Fraktion festgefahrener Genre-Puristen gehört. Außerdem: die wächst pro Durchlauf noch. Wen das also anspricht, kauft sie euch - auf Vinyl. Zu spät habe ich bemerkt, dass dieses einen Bonustrack hat und die CD ohnehin beiliegt. Egal, mein Pech. Ihr Label Fysisk Format aus Norwegen ist jedenfalls unbedingt unterstützenswert, hier herrscht noch Idealismus, echte Liebe zur Musik und der Willen, Newcomer zu fördern. Deshalb macht es Sinn, da mal vorbeizusurfen, unter www.fysiskformat.no oder www.facebook.com/fysiskformat, gibt es immer wieder News zu vielversprechenden Underground-Künstlern wie diesen hier.
Punkte: 8.5 / 10