One Night Band Hit & Run (2008) - ein Review von cockneyboy66

One Night Band: Hit & Run - Cover
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∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Reggae: Rocksteady/Early Reggae, Skinhead Reggae



28.04.2013 09:59

Dirty Reggae scheint sich so langsam zu einer eigenen Kategorie im riesigen Ska/Reggae Bereich zu mausern. Nach den Aggrolites stehen hier die nächsten in den Startlöchern um sich einen Platz in diesem Bereich zu sichern. Die vier Kanadier liegen mit ihrem Sound den Aggrolites sehr nahe und beherrschen die nötigen Zutaten geradezu perfekt ohne dabei wie eine Kopie zu klingen. Im Gegensatz zu den Aggrolites verzichtet man hier zwar nicht komplett auf die Bläser, allerdings werden sie nur selten relativ dezent im Hintergrund eingebracht. Gut so, denn oft stelle ich einfach fest, das falsch eingesetzte Bläser schnell nerven können. Um so öfter kommt hier eine schöne 60ies- lastige Orgel zum Einsatz, die wieder die Nähe zum Skinheadreggae deutlich macht. Auch wenn die Jungs optisch diesem Bild überhaupt nicht entsprechen, aber Schwamm drüber: wer so gute Musik spielt, darf auch bei Skinheadreggae aussehen wie Pete Doherty. Die Platte lief hier jetzt einige Tage rauf und runter und entfaltet von mal zu mal mehr von ihrer Durchschlagskraft. Die Orgel fräst sich gnadenlos in die Gehörgänge, um sich dort bis auf weiteres fest zu beißen. Allein die ersten vier Stücke des Albums sind schon feine Ohrwürmer. Danach geht es weiter mit einem coolen orgelbetonten Instrumental, das auch original aus den Sechzigern stammen könnte. Im Anschluss gibt es wieder traditionelle Reggae Vocalnummern die ordentlich grooven und stellenweise mal einen leicht rockigen Charakter besitzen. Um reinen Ska wird hier ein kompletter Bogen geschlagen, was den Songs aber in keinster Weise schadet, denn dafür schimmert zur Abwechslung hier und da mal ein bisschen Rocksteady mit durch. Die Jungs beherrschen eben ihr Genre und wissen was für 60ies Reggae notwendig ist und was unnötiger Ballast ist. Für mich macht gerade dieses minimalistische beim 60ies Reggae den Reiz aus und da braucht man eben keine 8-köpfige Bläsersektion, sondern eine feine Stimme und ordentlich Talent an den Instrumenten um zu begeistern. Da interessiert es auch nur am Rande, das die Produktion für dieses Album kein geringerer als Brian Dixon von den Aggrolites übernommen hat. Anspieltips zu nennen fällt hier schwer, da ja keine Ausfälle dabei sind und von Anfang bis Ende ein großartiges Niveau gehalten wird. Aber ich würde da einfach mal das Stück „Trigger“ oder „Sammy“ nennen. Wer mit den Aggrolites oder Skinheadreggae auch nur ein bisschen was anfangen kann, darf hier blind zugreifen. Ach was heißt darf? Der muss zugreifen! Die Band ist für mich eine der interessantesten Neuentdeckungen dieses Jahres.

Punkte: 10 / 10


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